Der Herzkönig besucht seit langer Zeit wieder eine abendliche Veranstaltung, allerdings diesmal alleine. Und – um Fragen vorzubeugen – natürlich hat er seine Herzkönigin gefragt, ob sie zu diesem Event mitkommen möchte. Sie hat zuerst milde lächelnd aber dankend abgelehnt. Daraufhin hat der Herzkönig sogar angeboten inkognito oder gar verkleidet daran teilzunehmen. Er wusste, dass es der Herzkönigin mit Sicherheit einige Überwindung kosten würde. Dann noch dort gesehen zu werden und mit einem bestimmten Musikgeschmack in Verbindung gebracht zu werden, das war der Herzkönigin zu viel. Man könnte hier getrost aus Top Gun zitieren, sie habe mit dem Herzkönig Höflichkeiten ausgetauscht und ihm den Vogel gezeigt, mehrmals.
Da sich die Herzkönigin also beharrlich weigerte, den Herzkönig zu begleiten hat sie sicherheitshalber auch gleich den kleinen Prinzen gepackt und hat fluchtartig die Gemächer verlassen. Damit beginnt aber das eigentliche Problem; die Herzkönigin ist auch des Herzkönigs Modeberaterin. Und nun sitzt also der Herzkönig allein da, weiß nicht, was er anziehen soll und stöbert seit Stunden in diversen Beauty-, Fashion- und Lifestyle-Blogs. Doch die Ratschläge, die dort gemacht werden, sind nur bedingt tauglich: denn sie beziehen sich auf die heutige Zeit und der Herzkönig ist doch ein Kind der 90er Jahre.
Nun hat er schweren Herzens doch eine engere Auswahl zusammen gestellt, allerdings kann er sich nicht entscheiden…
Es sind noch vier Stunden bis zum Konzert, wenn man die Vorband weglässt, kommt vielleicht noch eine weitere Stunde Gnadenfrist hinzu. Ideen werden gerne unter jessasnablog@gmail.com von der königlichen Amtskanzlei entgegen genommen.
PS: zum Konzert wird nur soviel gesagt – es sind nicht das Stoakogler-Trio oder Kurti Elasser (ja auf diesen Konzerten war der Herkönig auch schon), aber es beginnt am 18. Oktober um 20 Uhr in der Stadthalle.
PPS: und noch ein zweiter Hinweis: der Beitrag hätte auch heißen können: „dressed for success“
Ein Blick aus dem Fenster auf die herzköniglichen Gärten und man könnte meinen, es wäre Frühling. Die Erdbeeren blühen und sogar eine erste kleine Beere zeigt sich:
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Doch der Blick in die Tageszeitung gibt zu verstehen, es ist und bleibt der 20. Oktober… somit eine Sinnestäuschung: also noch einmal von vorne und noch einmal ein Blick nach draußen gewagt:
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Der Herzkönig hat umgehend seinen Wetterfrosch sowie einen für den Kalender zuständigen herbeigerufen und beide haben zugesichert, dass das angegebene Datum in der Tageszeitung stimmt. Also keine Fake News, sondern Fake-Beeren?
Aber egal, das schöne Wetter nahm der Herzkönig zum Anlass, die Ernte einzubringen. Auf das Einbringen der Kartoffel hatte er nämlich vollkommen vergessen. Nicht dass er diese zu spät einsetzen ließ, jetzt wird er diese auch verspätet ernten. Mit schweren Gerät ging es also auf die Felder – im herzköniglichen Fall eben in Form von klassischer Handarbeit auf die zwei Tröge am Fensterbrett.
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Die Ausbeute konnte sich sehen lassen und der Herzkönig hat umgehend mit einigen Lieferanten korrespondiert, welchen Preis denn die Ernte 2018 am Markt erzielen könnte. Immerhin hat der Herzkönig einmal etwas von den Gesetzen „Angebot“ und „Nachfrage“ gelernt. Und dieses hier abgebildete Angebot würde – so war sich der Herzkönig sicher – einen exorbitant hohen Preis erzielen.
Doch die Rechnung hat der Herzkönig nicht ohne Herzkönigin gemacht, die die gesamte Ernte für ein einziges Abendessen verkocht hat. Auch wenn der Herzkönig jetzt potentielle Abnehmer auf die Ernte 2019 vertrösten muss, ihm selbst hat’s gschmeckt!
Der Herzkönig hatte einige Tage wirkliche Freizeit, denn die Herzkönigin packte den kleinen Prinzen und fuhr in den Urlaub. Um einseitige Interpretationen vorzubeugen sei gesagt, der Herzkönig tue dies ebenso, um auch der Herzkönigin einige freie Tage zu gönnen.
Zwar hatte der Herzkönig in dieser Freizeit einiges von einer Todo-Liste zu erledigen, er hatte dann aber doch noch Zeit für sich selbst. Und diese wollte er natürlich mit dem Schauen der Fußball-WM verbringen. Da der königliche Hauswirt geschlossen hatte, begab er sich außerhalb des Königspalasts auf die Suche nach einer Lokalität, die er auch alsbald fand. Auch das Eingangsschild schien verlockend, alle Spiele werden gezeigt.
Allerdings musste der Herzkönig feststellen, dass mit den „Spielen“ im Lokal keine Live-Übertragungen gemeint waren, sondern durchaus körperliche Freuden, das hätte dem Herzkönig eigentlich auffallen müssen, hätte er den Blick nach oben gerichtet und nicht nach unten zum „WM-Eye-Catcher“.
Resigniert zog er sich wieder in die königlichen Gemächer zurück und warf den eigenen Fernseher an. Dann erreichte ihn der Anruf eines verwandten Herzogs, der ihn zum Kartfahren einlud. Da ließ sich der Herzkönig nicht lange bitten und schon saß er hinter dem Lenkrad. Nach zwei Rennen konnte er den elften von 23 Rängen belegen.
Mit Ursachenforschung für das mittelmäßige Abschneiden kann sich der Herzkönig nicht mehr beschäftigen, denn die Herzkönigin ist schon wieder auf der Rückfahrt und der Herzkönig damit beschäftigt, die königlichen Gemächer wieder wohnlich zu gestalten.
Der Herzkönig nahm den kleinen Prinzen ins Heeresgeschichtliche Museum zu „Räder und Ketten 2018“ mit. Der naheliegenden Frage, ob man das dürfe, mag der Herzkönig entgegnen: als ehemaliger Zivildiener darf man das.
Allerdings wurde es vorerst einmal nichts mit dem „Panzerschauen“, denn der kleine Prinz entdeckte ganz zu Beginn – wie könnte es anders sein – ein Feuerwehrauto.
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Dieses Auto musste mehrfach bestaunt werden und auch Grisu dem Drachen musste entsprechend gehuldigt werden.
Nach einer gefühlten Stunde gelang es dem Herzkönig dann doch, den kleinen Prinzen zum Weitergehen zu bewegen. Als Argument diente dem Herzkönig (neben dem Verweis auf die Auszahlung eines vorzeitigen Erbes) der Hinweis auf alte Rettungsautos.
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Nachdem der Bildungsauftrag durch historische Rettungsfahrzeuge und das Feuerwehrauto abgedeckt werden konnte, waren nun endlich die Panzer an der Reihe: hier gab es wirklich interessante Fuhrwerke zu bestaunen. Hervorgehoben sei ein solches von der Firma Saurer, das sowohl Rad- als auch Kettenantrieb hatte und je nach Gelände konnte man den Antrieb wechseln. Die Fahrzeuge wurden interessanterweise von der österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung geordert und betrieben – vermutlich nach dem Motto, die Post bringt allen was, eben auch in unwegsamstes Gelände.
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Die großen Panzer selbst stießen beim kleinen Prinzen aber auf kein Interesse, da sie eben nur „laut“ waren und er selbst nur mehr „heim“ wollte.
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Allerdings – haben wollte er vor dem Heimgehen irgendwie schon ein Panzermitbringsel. Also ging der Herzkönig noch schnell auf Schnäppchenjagd, die sich als schwieriges Unterfangen herausstellte. Denn bei den Verkaufsständen war zwar allerlei (von Tarnnetzen angefangen) zu erstehen, das aber zu unerschwinglichen Preisen. Auch die angebotenen Panzer waren nicht fürs Kinderzimmer, sondern als Sammlerstücke für die Vitrine gedacht.
In einer Wühlkiste entdeckte der Herzkönig doch noch ein erschwingliches Modell, das auch dem kleinen Prinzen genehm war und so wurde es erstanden. Stolz hielt es der kleine Prinz die gesamte Heimfahrt (unausgepackt!!!) in Händen. Zuhause angekommen wurde der neu erstandene Panzer sofort begutachtet. Der Herzkönig gab beim Auspacken seine Expertise zum besten: seiner Meinung nach handelte es sich bei dem erstandenen Stück um einen radgetriebenen Schützenpanzer russischer Bauart; vom Modell vermutlich ein BTR 70. Ganz genau kann es der Herzkönig nicht sagen, da er (als Zivildiener) diese Kriegsgeräte ja nie in echt zu sehen bekommen hatte, sondern nur bei einschlägigen Computerspielen. Und in den 90er Jahren sah ein Berg nun mal aus wie eine Pyramide. Die militärischen Experten unter den Lesern werden gebeten, Berichtigungen in der herzköniglichen Amtskanzlei einzugeben.
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Nunja, wie soll man sagen, der Panzer war zwar nun ausgepackt, allerdings war er nicht einsatztauglich, denn die Räder bewegten sich keinen Millimeter. Und mit einem Panzer, der nicht fahren kann, kann man auch keinen Krieg gewinnen. Das erkannte der kleine Prinz sofort, denn er war derart entrüstet, dass er sich sofort als Abrüstungsexperte betätigte: der Spiegel wurde entfernt, das Zielfernrohr herausgerissen, die MG abgebrochen…
Der Herzkönig war aufgrund des missglückten Einkaufs derart konsterniert, dass er sofort einen perfekten Ersatz bereitstellen wollte und mit dem Fundus an Duplo zu bauen begann. Das Ergebnis war zwar ein rad- bzw. kettenangetriebenes Etwas, einem Panzer glich das Fahrzeug aber bei weitem nicht.
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Nun griff in das militärische Trauerspiel die Herzkönigin höchstselbst ein und erklärte, dass sie selbst einen fahrenden Panzer kaufen werde. Und tatsächlich, am nächsten Tag erhielt die herzkönigliche Armee neben dem demilitarisierten und nicht fahrbaren Panzer einen funktionstüchtigen. Allerdings kann der Herzkönig zu diesem Modell keine Aussage machen. Durch die Herstellung in China könnte man auf ein chinesisches Modell schließen, allerdings wurde der russische Radpanzer auch in China hergestellt. Sachdienliche Hinweise werden von der herzköniglichen Amtskanzlei entgegengenommen.
Im Arkadenhof der Universität Wien hielt der Herzkönig an einem Wandverschlag inne. Das was er dort erblickte, war offenbar eine Aussparung für ein Fenster oder jedenfalls eine Öffnung. Allerdings wurde er gleich eines besseren belehrt, denn einem Hinweisschild war zu entnehmen, dass hier ein neuer Eingang entstehen würde. Dieser so die Information, werde auch gleich historisch sein. Wie etwas neu zu bauendes gleich zu einem solch ehrwürdigem Prädikat kommt, ist ein Rätsel. Vermutlich werden Historiker für die Bauarbeiten herangezogen. Der Herzkönig – ohnehin auch mit historischer Vergangenheit und Ausbildung – würde sich sofort ehrenamtlich als Polier zur Verfügung stellen. Ein von ihm erbautes Gebäude wäre nur bauausführenden Polier von einem von den Hunnen zerstörten Objekt zu unterscheiden.
Relikte aus der Vergangenheit, die man sehr wohl als historische bezeichnen könnte, sind dem Herzkönig bei einem Besuch im Wiener Stadtteil Süßenbrunn aufgefallen (bei der Gelegenheit ein schöner Gruß an die Verwandtschaft!).
Zum einen soll der Öffentlichkeit ein innovativer Postkasten nicht vorenthalten werden, der aus einer Zeit stammte, als Plastiksackerl noch hochgehalten wurden, also mit Sicherheit aus dem vergangenen Jahrhundert.
Dann sei auf ein umweltfreundliches Unikat hingewiesen, das wohl auch als historisch bezeichnet werden kann. Ob es eine Klingel aus römischer Zeit oder eine germanische Alarmanlage ist, lies sich nicht auf den ersten Blick verifizieren, dies bleibt berufeneren Personen überlassen.
Offenbar scheint es notwendig, eine unabhängige Historikerkommission einzusetzen, die die bestehenden Objekte sichtet bzw. einordnet sowie die neu geplanten auf ihre zukünftige historische Bedeutung untersucht.
Es wird daher auch ein herzkönigliches Prüfsiegel geben, um dem offensichtlichen Wildwuchs einen Riegel vorzuschieben. Vorschläge für Gegenstände, Bauvorhaben und dergleichen mehr, die das Prädikat „historisch“ erwerben möchten, mögen an die herzkönigliche Amtskanzlei gerichtet werden (jessasnablog@gmail.com). Die Verleihung findet an einem noch zu bestimmenden (aber mit Sicherheit „historischen“) Tag statt.
Die herzkönigliche Familie hat mangels Muße selbst zu kochen eine (erste) Bestellung bei foodora abgeschickt. Um 10:44 erreichte die Amtskanzlei die Rückbestätigung: „ausgezeichnete Wahl! Mache es Dir gemütlich, Dein köstliches Essen von […] ist auf dem Weg zu Dir.“ Die Bestellung sollte pünktlich um 12 Uhr geliefert werden und die königliche Familie tat wie ihr geheißen und machte es sich gemütlich.
Kurz vor 12 Uhr wurde der kleine Prinz noch schnell mit Tischeindeckungsarbeiten beschäftigt und schon bald knurrten die ersten Mägen. Als eine Viertel Stunde nach 12 Uhr noch immer niemand an der Tür klingelte, wurde sowohl Herzkönigin als auch der Herzkönig nervös. Fieberhaft wurden die Handys nach Nachrichten durchsucht, schließlich musste der Herzkönig sogar noch einmal seinen Computer hochfahren und siehe da, foodora hat geschrieben, zwei Minuten vor der vereinbarten Lieferzeit: „Deine Bestellung wurde abgelehnt“. Dem Herzkönig stockte zweimal der Atem, einmal wegen der unartigen Du-Anrede, und dann wegen der Message.
Nach einer Minute Beruhigungsatmen (das hatte er im Hypnobirthing-Kurs gelernt) las er weiter: „es tut uns leid, deine Bestellung kann leider nicht geliefert werden. Wir werden Dir Dein Geld umgehend zurück erstatten.“ Immerhin tat es Ihnen leid… aber richtig mitfühlend bzw. ehrlich gemeint war das nicht. Auch ein weiterer vermeintlicher Trost war wenig hilfreich: „Hast Du Lust stattdessen ein anderes Restaurant auszuprobieren? Wer weiß, vielleicht entdeckst Du ja Dein neues Lieblingsgericht.“
Der Herzkönig verzichtet – trotz immerwährender Immunität – auf einen Gefühlsausbruch in Worten, es sei nur soviel angedeutet: es wird kein neues Lieblingsgericht dort geben… Und mit dem Strafrecht mag der Herzkönig heute nichts zu tun haben; da schon eher mit Urheber- oder Verwertungsrechten. Für den am Gefühlsleben seines Herzkönigs interessierten Leser sei auf eine Ausschnitt aus einem Donald Duck-Comic verwiesen.
Es brauchte am Nachmittag vieles, um dieses Ärgernis zu verdauen… Eis & Schokolade taten ihr Bestes.
Der Herzkönig stapfte heute von der Stadtmitte durch die Freyung in Richtung Ring. Aus nicht erklärbaren Gründen war der königliche Fuhrpark just an diesem Regentag nicht verfügbar und somit musste der Herzkönig durch die Stadt stapfen – und das bei strömendem Regen!
Im Schottenhof wollte er einen Torbogen für sich nutzbar machen, um sich schlicht ein wenig unterstellen zu können, … doch auch dieser Platz war schon belegt – offenbar war das grausliche Regenwetter auch diesem Entenpärchen zu viel!
Das ist ja jetzt noch einmal gutgegangen – der Herzkönig hatte die letzten Monate so ein Gefühl, als würde „abmontiert“ werden. Und irgendwie sollte das mit dem kleinen Prinzen zu tun haben. Aber der Reihe nach.
Als der Herzkönig den kleinen Prinzen einmal vom Kindergarten abholte, hieß es, er solle beim anstehenden Fest tunlichst etwas Grünes anziehen – denn im Rahmen des Festaktes wird dort ein Stück (ur)aufgeführt: nämlich der Froschkönig. Auf das hinauf hatte der Herzkönig plötzlich eine schlaflos Nacht: ein Gefühl obkam ihm, das er nicht mehr los werden würde. Der kleine Prinz wird dort zum Froschkönig ernannt und setzt damit gleich in einem Aufwaschen der Regentschaft des Herzkönigs ein tragisches Ende. Und von einem kleinen einfachen Froschkönig abgesetzt oder weggeküsst zu werden, ein so ein Schicksal verdient nicht einmal der Herzkönig.
Die Herzkönigin hat diese Ängste gleich abgetan, erstens heiße der kleine Prinz nicht Brutus, zweitens war nicht Mitte März und drittens glaubten an die Vorsehung nur zweifelhafte … ach lassen wir das. Der Herzkönig ließ sich davon trotzdem nicht beruhigen und konnte weiterhin nur mehr sehr schlecht schlafen. Am Tag der Aufführung hat der Herzkönig die Zahl der Wachen und die Zahl der Doppelgänger vervielfachen lassen, ließ einen der Doppelgänger als Herzkönig sogar neben der Herzkönigin Platz nehmen und gesellte sich selbst in die Reihen des einfachen Volks.
Als die Aufführung begann, fiel dem Herzkönig dann ein Stein vom Herzen: Der kleine Prinz hatte gar nicht die Rolle des Froschkönigs inne, sondern ließ edelmutig anderen diesen Platz einnehmen. Er selbst begab sich nach hinten und war sozusagen der siebente Frosch von links. In dieser Rolle ließ er es – hüpfend als ob es kein Morgen gäbe – aber ordentlich krachen.
Die gleichnamige Fernsehserie muss als Titel für den folgenden Beitrag genannt werden. Dem Herzkönig fiel auf dem alltäglichen Weg, den er mit dem kleinen Prinzen in Richtung Kindergarten bestreitet, einmal gar nichts auf. Erst als die Herzkönigin ihn darauf aufmerksam machte, dass in einem schon lange Jahre leer stehenden Gebäude (dem ehemaligen Haus der Barmherzigkeit) vermutlich moderne Kunst installiert worden sei, begab sich der Herzkönig mit richtig eingestellter Brille dorthin.
Und siehe da, es dürfte sich nach erster Einschätzung des Herzkönigs tatsächlich um Kunst im öffentlichen Raum handeln.
Ob in den Schuhen noch der Künstler persönlich gestanden ist, entzieht sich jedoch leider seiner Kenntnis. Auch die folgenden Installationen geben Rätsel auf…
… und bieten genügend Spielraum für kunsthistorische Interpretationen.
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Der Herzkönig wird jedenfalls unverzüglich den hofeigenen kunsthistorischen Dienst hinzuziehen, da er hier laienhaft wie immer, Großes vermutet.
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Ob hier tatsächlich ein Christo am Werk war, kann der Herzkönig daher nur vermuten.
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Möglicherweise war es aber auch nicht Kunst, sondern einfach nur Pfusch am Bau. Aber das wird die kunsthistorische Expertise der hofeigenen kunsthistorischen Kommission zeigen. Mit ersten Ergebnissen der honorigen Herren wird frühestens Ende des Jahres gerechnet.
Am Sonntag begab sich die herzkönigliche Familie wieder auf Wanderschaft. Ursprünglich sollten die königlichen Wildtiere im Schönbrunner Zoo begutachtet werden; aufgrund des Gewusels auf der Straße (Wienmarathon) suchte man ein Ersatzziel.
Da die Drahtseilbahn auf die Sophienalpe nicht mehr existierte, und somit ein Aufstieg mitsamt des kleinen Prinzen als Ding der Unmöglichkeit angesehen wurde, erfolgte ein kleiner Aufstieg zur Rieglerhütte. Dort angekommen versuchte man zu einer kleinen Stärkung zu gelangen, was aufgrund des Ansturms an Wanderern einige Zeit brauchte. Als dann endlich das Backhenderl abholbereit war, stürmte der Herzkönig zur Theke. Etwas liebevoll auf ein paar Pommes lagen ein paar Hendlstücke; auf den Salat hat man vorerst vergessen, auf Anweisung des Herzkönigs diesen dann doch gereicht. Der Herzkönig dachte in diesem Moment, er hätte sich vielleicht als Herzkönig zu erkennen geben sollen, blieb aber dann doch noch inkognito.
Der kleine Prinz begnügte sich mit Pommes und so kam der Herzkönig in den Genuss des Backhendl. Doch mit dem ersten Biss verging einem der Appetit. Das Backhenderl war irgendetwas zwischen bleu und medium rare – wenn es halt ein Steak gewesen wäre. Ein bluttriefendes Henderl war aber nicht so nach seinem Geschmack. Also wieder zurück zur Theke und die Herren vom Grill haben das Gericht (inklusive dem bereits angebissenen Hendl) gleich noch einmal in die Fritteuse geworfen und dem perplexen Herzkönig auf einem neuen Teller gereicht. Schnell zurück zum Tisch, denn der kleine Prinz wurde ohne Pommes unleidlich und die nochmals frittierten Pommes trugen nur unwesentlich zur Besserung bei. Der Herzkönig knabberte an seinem bekannten Hendlstück und entdeckte zwar weitere Blutspuren, aß es aber dann doch. Als er das zweite Stück zu sich nahm und immer noch Bluttropfen auf seine Finger tropften, nahm sich die Herzkönigin ein Herz und informierte das Personal. Auch sie behielt die Kontenance und gab sich nicht als Mitglied der königlichen Familie zu erkennen, sondern sie bat, der Küche dieses hoffentlich einmalige Missgeschick mitzuteilen. Ob dies geschah, kann an dieser Stelle mangels Rückmeldung nicht wiedergegeben werden.
Am Nachhauseweg hatte der Herzkönig weiterhin einen flauen Magen, aber einige Songs im Ohr , die er fröhlich vor sich hin summte (von bloody sunday, bloody roots hin zu bloody Mary).