Der Herzkönig bleibt Herzkönig

Das ist ja jetzt noch einmal gutgegangen – der Herzkönig hatte die letzten Monate so ein Gefühl, als würde „abmontiert“ werden. Und irgendwie sollte das mit dem kleinen Prinzen zu tun haben. Aber der Reihe nach.

Als der Herzkönig den kleinen Prinzen einmal vom Kindergarten abholte, hieß es, er solle beim anstehenden Fest tunlichst etwas Grünes anziehen – denn im Rahmen des Festaktes wird dort ein Stück (ur)aufgeführt: nämlich der Froschkönig. Auf das hinauf hatte der Herzkönig plötzlich eine schlaflos Nacht: ein Gefühl obkam ihm, das er nicht mehr los werden würde. Der kleine Prinz wird dort zum Froschkönig ernannt und setzt damit gleich in einem Aufwaschen der Regentschaft des Herzkönigs ein tragisches Ende. Und von einem kleinen einfachen Froschkönig abgesetzt oder weggeküsst zu werden, ein so ein Schicksal verdient nicht einmal der Herzkönig.

Die Herzkönigin hat diese Ängste gleich abgetan, erstens heiße der kleine Prinz nicht Brutus, zweitens war nicht Mitte März und drittens glaubten an die Vorsehung nur zweifelhafte … ach lassen wir das. Der Herzkönig ließ sich davon trotzdem nicht beruhigen und konnte weiterhin nur mehr sehr schlecht schlafen. Am Tag der Aufführung hat der Herzkönig die Zahl der Wachen und die Zahl der Doppelgänger vervielfachen lassen, ließ einen der Doppelgänger als Herzkönig sogar neben der Herzkönigin Platz nehmen und gesellte sich selbst in die Reihen des einfachen Volks.

Als die Aufführung begann, fiel dem Herzkönig dann ein Stein vom Herzen: Der kleine Prinz hatte gar nicht die Rolle des Froschkönigs inne, sondern ließ edelmutig anderen diesen Platz einnehmen. Er selbst begab sich nach hinten und war sozusagen der siebente Frosch von links. In dieser Rolle ließ er es – hüpfend als ob es kein Morgen gäbe – aber ordentlich krachen.

 

Hinterlasse einen Kommentar