Aufhebenswert – Sprüche des kleinen Prinzen I

Angefangen hat die Situationskomik mit einer Episode im Kindergarten. Die Mitarbeiterin klagte mir beim Abholen Ihr Leid mit dem kleinen Prinzen:

Kiga: „er hat diesmal nicht geschlafen…“
Herzkönig: „na, ist doch gut!“
Kiga: „ist es nicht, er hat gesungen!“
Herzkönig: „ist doch auch gut, oder?“
Kiga: „ist es nicht, er hat ganz laut gesungen!“
Herzkönig: „laut singen ist jetzt aber grundsätzlich auch nicht schlecht?!“
Kiga: „nicht wenn die anderen Kinder schlafen!“
Herzkönig: „und haben Sie ihn nicht gefragt, ob er nicht leise auch singen könnte?“
Kiga: „hab ich!“
Herzkönig: „und was hat er gesagt?“
Kiga: „dass das nicht geht.“
Herzkönig: „interessant, haben Sie auch gefragt warum es nicht geht?“
Kiga: „ja.“
Herzkönig: „und?“
Kiga: „er hat gesagt, er ist ein Radio!“
Herzkönig: „na bravo.“

Nun das mit dem Radio ist so eine Sache, es freut den Herzkönig ungemein, dass der kleine Prinz so gerne seine alten CDs hervorkramt und spielt. Vorzugsweise ist es derzeit die EAV. Dort gibt es aktuell zwei Lieblingslieder, „Banküberfall“ und „Küss die Hand Herr Kerkermeister“. Der kleine Prinz singt aber nicht nur zuhause oder wie oben geschildert im Kindergarten laut, sondern auch auf dem Weg zum Kindergarten. Da vermischt er gerne mal das eine oder andere Lied und so schreit er aus voller Lunge neben „Ich geh mit meiner Laterne…“ noch „die Flossen heben!“ Plötzlich hörte der Herzkönig hinter ihm ein „jetzt kommt die Notwehr“… also die nächste Zeile des Liedes! Der Herzkönig war glücklich, dass noch andere Eltern-Kind-Gespanne den selben Musikgeschmack haben.

Mit dem Radiohören hängt eine andere Episode zusammen. Der kleine Prinz hört beim Schlafengehen neuerdings sehr gerne Bibi-Blocksberg-Kassetten – zur großen Freude der Herzkönigin. Die kleine Hexe hat es ihm angetan, und so mancher Hexenspruch hat seinen Erziehungsberechtigten bereits in Ausnahmesituationen geholfen, in denen selbst die besten und teuersten Erziehungsratgeber keinen Rat mehr wussten. Als eines Morgens die Herzkönigin darüber sinnierte, wie ihr der kleine Prinz einmal ein Muttertagsfrühstück zubereiten werde, erwiderte er nur trocken: „nein, kannst Du Dir selber hexen!“

Ein letztes Gustostückerl: der kleine Prinz wandelt zur Zeit gern Wörter um, macht eigene Kunstworte oder gibt Wörtern eine andere Bedeutungen. Ein paar Beispiele: ein Auto, das abgeschleppt werden muss, hat offensichtlich kein „Babyzin“ mehr. Oder, da es im Kindergarten ein Mädchen namens Amitis gibt, heißt die Zeile im EAV-Lied „Märchenprinz“ nun so: „weil es bei den Mädels tilt ist – als wenn man riecht wie die Amitis…“ Aber unlängst hat er den Nagel auf den Kopf getroffen, als er wieder einmal „Ich geh mit meiner Laterne“ brüllte. Seine neu interpretierte Zeile hätten seine glücklichen Eltern nicht besser umdichten können! Er sang nämlich: „da oben leuchten die Sterne, da unten leiden wir!“

Verstärkung für die herzkönigliche Feuerwache

Der Herzkönig hatte – wie es sich für einen Royal gehört – am Wochenende ein intensives Programm zu absolvieren. Nach dem Froschköniglichen Event im Kindergarten ging es in das Gelobte Land, das einem auserwählten Kreis als das Waldviertel bekannt ist. Dort gab es am Sonntag das 90-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Bruderndorf zu feiern.

Der Herzkönig hat natürlich – wie alle Blaublütigen – vor langer Zeit einmal etwas studiert. In seinem Fall war es nicht Kunstgeschichte, da er einen Schiele nicht von einem Beltracchi zu unterscheiden vermag (wobei, da taten sich auch andere schwer), sondern er hat sich mit der Geschichte seiner königlichen Ländereien befasst. Und da just eine Verwandter in der Gründungsgeschichte dieser Feuerwehr aufscheint, wurde der Herzkönig höchstselbst gebeten, nicht nur ein einfaches Grußwort, sondern gleich die gesamte Festschrift zu schreiben.

In aller Eile ging dies in den letzten Monaten auch von statten und weil der höchste Diener des Staates ohnehin auf Staatskosten lebt, hat er diesen Auftrag unentgeltlich erledigt und nur um eine Spende für den kleinen Prinzen gebeten.

Der kleine Prinz kam daher natürlich zum entsprechenden Festakt mit.Dieser begann mit einer Messfeier, die etwas mehr als eine Stunde dauerte, der kleine Prinz aber tapfer durchhielt. Danach hielt der Feuerwehrkommandant einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Feuerwehr. Schließlich kamen noch – man könnte sagen die heilige Dreifaltigkeit – in Form von Bürgermeister, Bezirkshauptmann und Landtagsabgeordnetem mit Wortspenden an die Reihe. Nach dem Formalakt hatte sich der kleine Prinz eine Auszeit bei den Feuerwehrautos verdient und bekam vom Kommandanten auch gleich ein Geschenk, einen Feuerwehrbären mit Namen Konrad!

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Beglückt von diesem Geschenk, nahm die königliche Familie noch eine Stärkung ein und verblieb noch eine Weile bei der Festivität. Auf dem Weg zum Fuhrpark wurde der kleine Prinz mit noch einem Paket überrascht, das für einen herzergreifenden Jubelschrei im Ort sorgte: er erhielt als Dankeschön ein Feuerwehrauto mit Drehleiter, das stolz nach Hause getragen, dort sofort zusammengebaut wurde und nunmehr die herzkönigliche Feuerwache verstärkt.

Das neue Einsatzfahrzeug – für das sich der Herzkönig im Namen seines Königreichs und seiner Untertanen – wurde nunmehr dem 1. Zug des Notfall-, Rettungs-, Polizei- und Feuerwehreinsatzkommandos (NRPF-Kommando) übergeben.

Die herzkönigliche Statistiker haben mittlerweile bekannt gegeben, dass der erste Einsatz gegen 5 Uhr früh stattfand und unmittelbar nach dem Ende des Kindergartens ein weiterer. Nach der Rückkehr des kleinen Prinzens vom Spielplatz bis zum Einschlafen desselben waren noch drei weitere Feuerwehreinsätze zu bewältigen.

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Frohe Ostern!

Es ist wieder an der Zeit eine Kiste (die von Weihnachten) gegen eine andere (die von Ostern) einzutauschen. Gesagt, getan und schon kam die Herzkönigin nicht umhin, einen entsprechenden österlichen Tischschmuck zu gestalten.

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Auch der kleine Prinz hat zu diesem Gesamtkunstwerk beigetragen, wer die kleinprinzischen Eier nicht auf Anhieb erkennt, dem seien sie hier vergrößert dargestellt. Der Kunstkenner unter den Lesern dieses Blogs wird mit Sicherheit auch das Jahr und den Ort der Entstehung erkennen können, vermutlich auch ob ein Rechts- oder Linkshänder am Werk war. Der Einfachheit sei hier nur die Frage nach dem Entstehungsjahr gestellt, zur Wahl stehen: fast 2 Jahre alt (Kindergarten), fast 3 Jahre alt (Kindergarten) und fast 3 Jahre alt (Heimarbeit).

An Materialien der Heimarbeit wurden verwendet: Plastik-Eier, Wasserfarben, danach Fixierspray in Matt, Löcher gebohrt, Bänder durchgezogen und rauf auf den „Palmkatzerlstrauch“.

 

Wer arbeitet da spätnachts – Teil 2!

Wie versprochen, nun der zweite Teil der Geschichte. Als der Herzkönig jetzt aber wirklich hundsmüde nach Hause kam, brannten überall noch Lichter. Einen kurzen Moment überlegte er, ob er einen gedanklichen Rückfall hatte – ihm war es nämlich noch sehr gut erinnerlich, dass der kleine Prinz in seinen ersten Monaten die Nacht auch mal mit dem Tag verwechselt konnte und zu Unzeiten putzmunter war. Allerdings, da keine Kinderlaute zu vernehmen waren, betrat der Herzkönig nicht mehr ganz so skeptisch die Wohnung. Es muss natürlich noch der mitlesenden Herzkönigin gesagt werden: den ganz kurz aufblitzenden Gedanken, doch den Wirten des Vertrauens aufzusuchen, verwarf er in dem Moment.

Auf der Couch fand er seine Herzkönigin beim Basteln vor. Stoffreste lagen herum, ein paar Holzstäbe, Fäden und sonstiges nicht definierbares Zeugs. Als der Herzkönig dann auch noch in ein paar aufklebbare Augen blickte, verzichtete er sogar aufs Zähneputzen und verzog sich ins Bett. Am nächsten Morgen konnte das Geheimnis gelüftet werden. Die Herzkönigin bastelte eine Magnetangel und allerlei „Zeugs“, das geangelt werden wollte: Fische, ein Krokodil, ein Wal, eine Biene, eine Blume, ein Käfer, ein Frosch … und vermutlich auch ein paar Autoreifen gab es zu angeln!

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Vom bastlerischen Talent der Herzkönig überwältigt, wurde das Spiel sogleich ausprobiert. Der kleine Prinz fand so sehr gefallen daran, dass er kurzerhand beschloss, das eigene Bett in ein Boot umzufunktionieren. Aus dem Kasten holte er auch Schwimmreifen und Schwimmflügerl und die „Fischer“ wurden auch mit entsprechender Kopfbedeckung aus dem Fundus des kleinen Prinzen ausgestattet. Warum der kleine Prinz unbedingt beim Fischfangen dann auch noch Handschuhe tragen musste, entzieht sich all unserer Kenntnis. Vermutlich sicherheitshalber, falls wir mit dem Boot rausfahren müssen und da draußen hat es ja gerade minus 10 Grad.

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Die Top 10 Ausreden des kleinen Prinzen

Der Herzkönig ist immer wieder erstaunt, mit welchen Ausreden der kleine Prinz Bitten der königlichen Eltern abschmettert. Die Fragen lauten von frische Windel, Schuhe anziehen bis Kindergarten gehen. Die Top 10 seien hier angeführt:

 

10: „mag nicht!“

9: Der kleine Prinz tut so als ob er nichts hört.

8: Auf Nachfrage der Herzkönigin „Hörst Du mir überhaupt zu?“ folgt ein promptes kleinprinzisches „Nein!“

7: Das „Nein“ kann auch in verschiedenen Variationen gesungen werden „Neeeiiiiiin!“

6: „gleich!“

5: Der kleine Prinz beschäftigt sich plötzlich selbstständig mit seinen eigenen Spielsachen.

4: Der kleine Prinz antwortet mit einem Gegenvorschlag „mag Fernschaun!“ Als Alternative kommt „mag Schokolade!“

3: „morgen!“

2: Der kleine Prinz antwortet in einer eigenen Sprache „Gobldidi do magadubabadu?“

1: „im Sommer!“

 

In diesem Sinn hofft der Herzkönig auf baldige Sonnenstrahlen!