Neues Waldviertel-Heft (4/2022) mit einem Leitartikel zu Überresten von Burgen

Stefan Strutz begibt sich auf die Spuren von Burgresten im Waldviertel. Er behandelt dabei Örtlichkeiten, die auf Grund des Erscheinungsbildes mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit einmal ein Standort einer Burganlage waren. Im Bezirk Horn beschreibt er etwa den Steinhäuslgraben bei Theras, in Waidhofen die Flur Hackelstein, in Zwettl die Ortschaft Loschberg oder in Krems den Klausenhof. So zeigt Strutz, dass in der heutigen Landschaft immer noch Zeugnisse früherer Bauten zu finden sind, die damals strategischen oder militären Ansprüchen dienlich waren.

Karl A. Immervoll widmet sich dem jüdischen Erbe von Heidenreichstein. Er beschäftigt sich etwa mit dem Aufstieg der Strumpffabrik Honig, in der die ersten Naht-Seidenstrümpfe Österreichs erzeugt wurden. Mehr als 1000 Beschäftigte hatte vor dem Ersten Weltkrieg die Firma Eisert, die Metallwaren produzierte. Immervoll zeigt aber auch, dass die damaligen Fabriksherren den sozialen Wohnbau gefördert haben und Wohnungen für die Beschäftigten errichtet haben.

Der Berufsgenealoge Felix Gundacker beschäftigt sich erneut mit dem Arbesbacher Strafprotokoll aus den Jahren 1675 bis 1761. Dieses Protokoll beinhaltet die niedere Gerichtsbarkeit und bringt viele interessante Details aus vergangenen Tagen zutage. Gundacker weist im Besonderen auf die damals enorm hohen Strafen – mit zum Teil existentiellen Folgen – für Hehlerei, Ehebruch oder Verstöße gegen die Herrschaft hin. Um die Strafe eines Ehebruches hätte man sich um das Jahr 1700 bereits ein Lehen kaufen können.

Der Gründer und Leiter des „Ersten österreichischen Museums für Alltagsgeschichte“, Friedrich Polleroß, bietet anlässlich des 25-jährigen Jubiläums einen Rückblick auf die Geschichte des Museums. Anlässlich der 700-Jahr-Feier wurde in Neupölla ein „Kulturhof“ und ein Museum eröffnet. Das Museum bemüht sich seit der Grüdung um eine Ergänzung der Objekte und schriftlichen Quellen durch Filminterviews und deren Veröffentlichung in Form von DVDs.

Gerhard Dafert widmet sich der Frage, seit wann es den Namen Eggenburg gibt. Die ältesten Nennungen finden sich als „Egenburc“ bzw. „Egenburch“ im sogenannten Traditionsbuch des Stiftes Klosterneuburg. Somit bleibt als Resümee, dass vor rund 900 Jahren der Name erstmals in schriftlichen Zeugnissen verwendet wurde.

Waldviertler Kulturberichte, ein Leserservice und die Mitteilungen des WHB ergänzen das 120 Seiten starke Heft (4/2022).

Der 71. Jahrgang der Zeitschrift „Das Waldviertel“ umfasst vier Ausgaben mit insgesamt 448 Seiten. Für all jene, die den Jahrgang 2022 noch nicht im Bücherregal stehen haben, hat der Waldviertler Heimatbund ein besonderes Angebot: Allen Neumitgliedern für das Jahr 2023 erhalten kostenlos den gesamten Jahrgang 2022 (4 Hefte) als Willkommensgeschenk!

Ein Heft der Zeitschrift „Das Waldviertel“ kostet 8 Euro. Ein Bezug ist über die Website www.daswaldviertel.at möglich.

Buchpublikation: Von der Kunst der Sprache

Vor fast 15 Jahren konnte der Herzkönig seine Dissertation „Und wir sollen es zulassen, dass unsere Landsleute verkauft und verschachert werden? : katholisches Engagement für Emigranten der Habsburgermonarchie in der „Alten“ und „Neuen“ Welt 1880-1918″ erfolgreich zu Ende bringen – fast genauso lang  trug der Herzkönig die Bürde eines damit verbundenen Auftrags mit sich her. Nach dem erfolgreichen Abschluss wurde er als erster Dissertant seines „Doktorvaters“ beauftragt, bei einem entsprechendem Anlass für eine Festschrift zu sorgen. Dieser hatte nämlich einen großen Anteil, dass der Herzkönig überhaupt zu einem geeigneten Thema kam und noch einen viel größeren Anteil an der sprachlichen Überarbeitung der rudimentären Textbausteine des jungen herzköniglichen Studenten.

Diese Beauftragung wurde vor etwa zweieinhalb Jahren in einem außerordentlichen Geheimprojekt umgesetzt: in dieser Zeit sammelten sich 270 Dateien, über 500 MBs und im Hauptmailordner 650 E-Mails an.

Es entstand schließlich ein herzeigbares Buch, das auch in der Presse gewürdigt wurde. Inhaltlich bildet „Von der Kunst der Sprache“ die bunte Vielfalt an Forschungsfeldern und Themen ab, mit denen sich Kirchenhistorikerinnen und Kirchenhistoriker beschäftigen. Die Bandbreite erstreckt sich von Fragen zur Entstehung des christlichen Mönchstums oder zur Rolle des Priesters als Arzt hin zu neueren Themen wie die Rolle des Episkopats bei der Entnazifizierung oder Überlegungen zur Religionszugehörigkeit in Österreich.

Der Herzkönig erlaubt sich somit auf die von ihm herausgegebene Neuerscheinung hinzuweisen.

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Titel: Von der Kunst der Sprache. Aus dem Alltag eines Kirchenhistorikers. Festschrift für Rupert Klieber
Verlag: danzig & unfried
Erschienen am: 2. Mai 2019
Subskriptions-Preis bis 31. Mai 2019: EUR 49,–