Urlaubsende – die Heimfahrt

Irgendwann geht auch der schönste Urlaub zu Ende. Wir hatten im Jufa in Kempten viel Spaß und lernten neue Bekanntschaften kennen: Grüße an Phil, Marie, Klara & Luzia.

Bei der Heimfahrt machen wir noch eine Zwischenstation im „bayrischen Meer“, am Chiemsee. In Bernau gibt es noch einen freien Strandzugang, der öffentlich und kostenlos zu benützen ist. Lediglich für das Parken war zu zahlen.

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Nach der geglückten Abkühlung ging es noch ins Fischrestaurant Minholz. Der Herzkönig gönnte sich noch einen Chiemseerenken, auch von den Zwetschgendatschi schwärmte er dann noch die weitere Heimfahrt. Der kleine Prinz war von alledem weniger angetan – immerhin mochte er zumindest die Erpfis. Er hatte dann aber nur noch ein Thema bzw. einen großen Jammer: es gab dort nämlich nur Erdbeereis zur Nachspeise und eben gerade nicht sein geliebtes Mangoeis. Das gabs dann, als wir wieder zu Hause ankamen.

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Kemptner Skurilitäten…

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Neben der Schönheit der Region gab es bei unserem Aufenthalt auch allerlei zu entdecken, das zum Staunen oder Schmunzeln anregte.

Bei der Kinderstadtführung in Kempten wurde  die unterirdische Erasmuskapelle besucht, die erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde. Der darin gezeigte Film konnte nicht nur den Raum gekonnt in Szene setzen, sondern auch ein Gefühl für die Entstehung der Stadt geben. In der gleich daneben liegenden St. Mang-Kirche wurden wir auf eine Besonderheit aufmerksam gemacht, nämlich, dass man in den Kirchenbänken die Blick- und Sitzrichtung wechseln konnte. Wenn der Pfarrer im Mittelteil auf der Kanzel predigte, so konnten die vorderen Reihen ihre Bänke „umdrehen“ – die Rückenlehen waren verstellbar – und sich somit auch nach hinten wenden.  Warum aus dem Hl. Magnus ein „Mang“ wurde blieb mir allerdings schleierhaft.

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Am Weg zur Kirche fanden wir gleich einige interessante Geschäfte. So gibt’s ein Kaffeehaus, das Kaffee, Schokolade und Wein kombiniert…

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Dann kann man in besonders lustigen Zimmern übernachten:20180819_121348188_iOS

Überhaupt versprüht die Kleinstadt internationales Flair!

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In den Gassen finden sich zahlreiche esoterische Geschäfte und auch die Finanzplaner planen und beraten ganzheitlich. 20180819_121601913_iOS

Warum nur am Männer-WC nicht geraucht werden darf, bringt vermutlich sogar einen Nichtraucher in Versuchung, unter dem Vorwand, ein dringendes Rauchbedürfnis zu haben, das Damen-WC aufzusuchen.

Und dass das dortige „unser Bier“ offensichtlich von Kindern für Kinder gemacht wird, erfreut und erstaunt zugleich.

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Verwandtschaftliche (herzkönigliche) Verpflichtungen im Urlaub

Für die herzkönigliche Familie stand auch ein Besuch auf Neuschwanstein am Programm. Es galt, die dort ansässige königliche Verwandtschaft aufzusuchen,  diplomatische Beziehungen aufzufrischen und natürlich auch den potentiellen Heiratsmarkt für den kleinen Prinzen unter die Lupe zu nehmen.

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Selbst für einen Herzkönig war es nicht einfach, ins Schloss vorzudringen. Der Herzkönig hatte ursprünglich vorgehabt, ohne Einhaltung des Protokolls, einfach standesgemäß zu erscheinen. Die Herzkönigin hat dann doch darauf bestanden, dass man dem offiziellen Prozedere folgen möge. Dies bedeutete schlichtweg: Karten online vorreservieren; anschließend bekommt man eine Führungszeit zugeteilt; vor Ort drei Stunden vorher Parkplatz suchen; sich am Areal zurechtfinden, damit man auch zum richtigen Schloss kommt.

Nach einer Kleinigkeit zum Essen ging es schließlich den beschwerlichen Weg hinauf zum Schloss und dort hieß es wieder warten, denn selbst der Einlass war nur zu einer bestimmten Zeit möglich. Der kleine Prinz war sichtlich genervt und der Herzkönig wollte aus Protest all seine Titel zurücklegen und zusätzlich vor den Augen der Verwandtschaft in einen Sitzstreik treten. Alsbald öffneten sich doch die Tore und die Gruppe wurde durch die Räumlichkeiten durchgeschleust.

Dass einiges renoviert wurde, dass alles hinter Glas zu sehen war, dass alle Stoffe durch weiße Leintücher verdeckt waren und dass die Durchschleusung in 20 Minuten erledigt war, schmälerte den Besuch um einiges. Allerdings entschädigte wie so oft ein Moment für die Unannehmlichkeiten. Als nämlich der Ausstellungsführer darauf hinwies, dass in einem der nächsten Räumlichkeiten ein Uralttelefon vom Ludwig zu sehen ist, der König allerdings nicht mehr unter dieser Nummer zu erreichen ist, brach der kleine Prinz in schallendes Gelächter aus. Dies steckte offenbar die Gruppe an, die wenn schon nicht mitscheppernd, doch freundliche Gesichter aufsetzten.

Etwas desorientiert vom ersten Versuch, königliche Verwandtschaftsbesuche zu erledigen, kehrte die Gesellschaft nach Kempten zurück. Dort entdeckte man, dass im Ort selbst „DIE“ Herzkönigin mit Ihrer Hofgesellschaft in der Burghalle Hof hielt. Die Burghalde in Kempten wurde offenbar bislang wenig genutzt, im Sommer stand aber der Märchensommer Allgäu am Programm. Die herzkönigliche Gesellschaft eilte dorthin. Am Eingang wurde man schon von den Ebenbildern empfangen.

„DIE“ Herzkönigin empfing den gesamten Troß mit einer neuen Inszenierung von Alice im Wunderland. Der kleine Prinz hatte großen Gefallen an dieser Aufführung; nur einmal war er etwas verängstigt, als eine Tür zu sprechen begann. Sonst verfolgte er die Suche nach den Katzen mit Begeisterung mit.

Nach dem Ende des Stückes gab der dortige Hofstaat Audienz und die Herzkönigin nutzte dies für königlichen Smalltalk und für Autogramme. Der kleine Prinz hatte wenig Interesse für diese Arten der Beziehungspflege und stürmte die Bühne, auf der er ganz in sich selbst gekehrt, einige gelungene Tanzeinlagen zum Besten gab. Vielleicht wird er ja für  kommende Aufführungen engagiert – Einladungen werden unter jessnablog@gmail.com gerne entgegengekommen.

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Ab in einen Vergnügungspark!

Ursprünglich war das Ziel Kempten ja ausgewählt worden, um von dort aus einen Besuch im etwa eine Stunde entfernten Legoland zu unternehmen.

Der Herzkönig hat in der Folge viel an Überredungskunst gebraucht, um die Familie von einem Besuch dort abzuhalten. Es stieß ihm nämlich sauer auf, dass man sich zusätzlich zum Eintritt um 20 Euro einen Platz in der Warteschlange kaufen konnte, um 35 Euro ein Ticket, das die Wartezeit um 50 Prozent reduzieren sollte und um 70 Euro eine, das die Wartezeit gar um 90 Prozent verringere. Dass man für eine Attraktion ruhig auch einmal etwas warten muss, das hat noch keinem Kind geschadet. Man solle sich ja ruhig auf etwas freuen können und nicht mit Geld einfach alles kaufen können. Und dass solche Extras überhaupt angeboten werden, empfand er gelinde gesagt als Frechheit.

Als Ersatzreiseziel wurde das Ravensburger Spieleland auserkoren. Die Reise von Kempten nach Ravensburg gestaltete sich etwas mühsam – aber nach unzähligen Apfel- und Hopfenplantagen war das Ziel erreicht. Das Spieleland hat zwar auch seinen Preis, es ist aber gerade für Kleinere Kinder wirklich zu empfehlen.

Einen ersten Eindruck vom Park bekamen wir mit einer Fahrt mit der schwäbischen Eisenbahn. Besonderen Spaß hatte der kleine Prinz an gemeinsamen Aktivitäten. So musste etwa die ganze Familie zusammenhelfen, um mit dem Feuerwehrauto zu einem Brand zu düsen, diesen zu löschen und wieder zurück auf die Station fahren – und das natürlich auf Zeit. Dass der Herzkönig durchaus zu den ehrgeizigeren Vätern gehört, belegen ein erster und ein zweiter Platz… und Blasen an den Fingern.

Natürlich ist alles von Marken durchsetzt: die Bobbycars von Daimler, die Traktoren von Claas, das Flugzeug von der Lufthansa oder die Autowerkstatt von Bosch, …. aber was solls. Gerade über die Autowerkstätte möchte der Herzkönig keine weiteren Worte verlieren, da hier der kleine Prinz und er auf Zeit Reifen wechseln mussten und sehr lange dafür gebraucht haben. Über die Zeit hüllen die beiden den Mantel der Verschwiegenheit.

 

Längere Zeit kann man auch im Puzzlezelt verbringen, das für große und kleine Kinder genug Aufgaben bereit hält. Zur Abwechslung gabs auch wildere Sachen, wie Rutschen oder die Brio-Metro.

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Zusammenfassend ging der Tag viel zu schnell vorbei, man hätte vermutlich noch ein paar Tage gebraucht, um den Park mit seinen Attraktionen in Ruhe genießen zu können. Und gerade an sonnig-heißen Tagen könnte man mehr schattige Plätze gebrauchen.

Aber in Summe war es das Geld wert: es gab ausreichend Parkplätze, die Wartezeiten hielten sich auch in den Ferien in Grenzen, es gab abwechslungsreiche Stationen, die sowohl für kleinere als auch für größere Kinder (und Erwachsene) geeignet sind.

 

Endlich Urlaub: die Fahrt ins Allgäu

Der Herzkönig war in letzter Zeit oftmals in Erklärungsnotstand: warum man als Urlaubsdestination gerade das Allgäu ausgesucht habe und warum man denn „campen“ gehe. Frage eins ließ sich wirklich schwer beantworten: die Herzkönigin beharrt darauf, dass es Ihre Idee gewesen sei, immerhin sei das Legoland in der Nähe. Der Herzkönig begründet seinen Zugang damit, dass er sehr gerne die Kriminalromane der Autoren Klüpfel und Kobr liest, die eben dort spielen. Die zweite Frage lässt auf eine sprachliche Unzulänglichkeit des Herzkönigs schließen, offenbar verschluckte er den Urlaubsort „Kempten“ derart, dass der Zuhörer unweigerlich „campen“ verstehen musste.

Nachdem der Urlaubsort und das Zuhause im dortigen JUFA-Hotel ausgesucht war, ging es ans Packen und an die Abfahrt. Die Anreise verlief problemlos, bis kurz vor der Grenze der Autoverkehr zu stocken begann. „Stau“ vor der Grenze, das war doch etwas aus vergangenen Tagen. Grenzkontrollen sollten eigentlich ein Relikt dieser Vergangenheit sein, abgelöst durch die vier Freiheiten, zu der eben auch die Reisefreiheit gehört. Aber vermutlich ist das, was der Herzkönig in der Schule gelernt hat, doch nur graue Theorie und hat mit dem richtigen Leben nichts zu tun.

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Der Herzkönig erinnerte sich an die damaligen Verkehrsdurchsagen zu den stundenlangen Grenzwartezeiten in den Sommerferien. Es gibt Sie nun also wieder: die Grenzkontrollen. Voller Respekt fiel er in frühere Muster – damals, vor 1989, als die Pulsfrequenz nur beim Anblick des Eisernen Vorhangs in die Höhe schnellte. Sogleich fragte er sicherheitshalber: „haben wir alle Pässe mit?“ Sofort wurden diese zurechtgelegt und der Herzkönig richtete sie sogleich zurecht, eingeschlagen wurde die Seite mit den Fotos – damit der Grenzbeamte sie sogleich erkennen und die Identität der Reisenden feststellen konnte.

Allerdings, in der Grenzhütte saßen zwei Uniformierte, die keinerlei Interesse an Passkontrollen hatten, sondern einfach nur dasaßen und Stau produzieren.