Ursprünglich war das Ziel Kempten ja ausgewählt worden, um von dort aus einen Besuch im etwa eine Stunde entfernten Legoland zu unternehmen.
Der Herzkönig hat in der Folge viel an Überredungskunst gebraucht, um die Familie von einem Besuch dort abzuhalten. Es stieß ihm nämlich sauer auf, dass man sich zusätzlich zum Eintritt um 20 Euro einen Platz in der Warteschlange kaufen konnte, um 35 Euro ein Ticket, das die Wartezeit um 50 Prozent reduzieren sollte und um 70 Euro eine, das die Wartezeit gar um 90 Prozent verringere. Dass man für eine Attraktion ruhig auch einmal etwas warten muss, das hat noch keinem Kind geschadet. Man solle sich ja ruhig auf etwas freuen können und nicht mit Geld einfach alles kaufen können. Und dass solche Extras überhaupt angeboten werden, empfand er gelinde gesagt als Frechheit.
Als Ersatzreiseziel wurde das Ravensburger Spieleland auserkoren. Die Reise von Kempten nach Ravensburg gestaltete sich etwas mühsam – aber nach unzähligen Apfel- und Hopfenplantagen war das Ziel erreicht. Das Spieleland hat zwar auch seinen Preis, es ist aber gerade für Kleinere Kinder wirklich zu empfehlen.
Einen ersten Eindruck vom Park bekamen wir mit einer Fahrt mit der schwäbischen Eisenbahn. Besonderen Spaß hatte der kleine Prinz an gemeinsamen Aktivitäten. So musste etwa die ganze Familie zusammenhelfen, um mit dem Feuerwehrauto zu einem Brand zu düsen, diesen zu löschen und wieder zurück auf die Station fahren – und das natürlich auf Zeit. Dass der Herzkönig durchaus zu den ehrgeizigeren Vätern gehört, belegen ein erster und ein zweiter Platz… und Blasen an den Fingern.
Natürlich ist alles von Marken durchsetzt: die Bobbycars von Daimler, die Traktoren von Claas, das Flugzeug von der Lufthansa oder die Autowerkstatt von Bosch, …. aber was solls. Gerade über die Autowerkstätte möchte der Herzkönig keine weiteren Worte verlieren, da hier der kleine Prinz und er auf Zeit Reifen wechseln mussten und sehr lange dafür gebraucht haben. Über die Zeit hüllen die beiden den Mantel der Verschwiegenheit.
Längere Zeit kann man auch im Puzzlezelt verbringen, das für große und kleine Kinder genug Aufgaben bereit hält. Zur Abwechslung gabs auch wildere Sachen, wie Rutschen oder die Brio-Metro.
Zusammenfassend ging der Tag viel zu schnell vorbei, man hätte vermutlich noch ein paar Tage gebraucht, um den Park mit seinen Attraktionen in Ruhe genießen zu können. Und gerade an sonnig-heißen Tagen könnte man mehr schattige Plätze gebrauchen.
Aber in Summe war es das Geld wert: es gab ausreichend Parkplätze, die Wartezeiten hielten sich auch in den Ferien in Grenzen, es gab abwechslungsreiche Stationen, die sowohl für kleinere als auch für größere Kinder (und Erwachsene) geeignet sind.