Das letzte Heft des Jahres der Zeitschrift „Das Waldviertel“ ist erschienen

Thomas Winkelbauer bietet in seinem Beitrag einen Überblick über die Geschichte der Stadt Horn im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Horn war in dieser Zeit eine kleine Ackerbürgerstadt. So gut wie alle Bürger betrieben eine Landwirtschaft und erzeugten die für ihren Haushalt benötigten Nahrungsmittel teilweise selbst. Ab dem späten 16. Jahrhundert kam mit den Zünften auch die Herstellung gewerblicher Produkte hinzu und man betrieb in unterschiedlichem Umfang Handelsgeschäfte.

Die Entwicklung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzens der Franz-Josefs-Bahn seit 1995 skizziert Nicolas Neumeister. Der Artikel ist eine Kurzfassung seiner Vorwissenschaftlichen Arbeit, mit der er den „Waldviertel Preis 2022“ des Waldviertler Heimatbundes (WHB) erhielt. Die Bahnstrecke wurde von einer einstigen internationalen Hauptbahn zu einer Strecke von nahezu ausschließlicher regionaler Bedeutung reduziert. Dies erfolgte trotz der zunehmenden Verbesserungen im Fahrplan bzw. des zunehmenden Güterverkehrs.

Mit der sogenannten Teufelskirche von Wetzlas beschäftigt sich Rudolf S. Zappe. Er stellt diesen bemerkenswerten und sagenumwobenen Gartenpavillon vor und verbindet dies mit einem dringenden Appell, dieses jahrzehntelang vernachlässigte Objekt zu sanieren – solange dies noch möglich ist.

Andreas Gamerith stellt in seinem Beitrag zur Malerei des Spätbarocks im Zisterzienserstift Zwettl die Kulissenkrippe von Joseph Schitz vor. Diese konnte 2014 restauriert werden und stellt eine annähernd vollständig erhaltene Barockkrippe dar. Insgesamt hat sich diese Krippe – so der Autor – einen malerischen Reiz und Charme bewahrt.

Einen Rück- und Überblick über die Veranstaltungen im „Ersten österreichischen Museum für Alltagsgeschichte“ gibt Friedrich Polleroß. Neben der Ausstellung „Biegler & Robitschek. Jüdische Familiengeschichten“ gab es auch Veranstaltungen zum Umbruch in allen Lebensbereichen in der Nachkriegszeit. Symbolisch zeigt ein Bild das letzte Pferd in der Landwirschaft in Neupölla um das Jahr 1975.

Markus Holzweber gratuliert dem Urgeschichtler und Heimatforscher Hermann Maurer zum 75. Geburtstag, Anton Distelberger dem Verleger und Verlagsleiter der Bibliothek der Provinz, Richard Pils, zum 77. Geburtstag. Kulturberichte aus dem Waldviertel, Buchbesprechungen und die Mitteilungen des WHBs runden das 112 Seiten starke Heft ab.

Der 72. Jahrgang der Zeitschrift „Das Waldviertel“ umfasst vier Ausgaben mit insgesamt 496 Seiten. Ein Heft der Zeitschrift „Das Waldviertel“ kostet 8 Euro. Ein Bezug ist über die Website www.daswaldviertel.at möglich.

Vorstellung der neuen digitalen Suchmöglichkeiten am 29. Juni im Höbarthsaal in Horn

Am Mittwoch, dem 29. Juni, werden um 18.30 Uhr im Höbarthsaal des Museums Horn die neuen digitalen Suchmöglichkeiten in der Online-Datenbank des Waldviertler Heimatbundes und der Waldviertel-Bibliothek durch Dr. Markus Holzweber und Ing. Karlheinz Hulka vorgestellt.  Weiters wird Heft 2 der Zeitschrift „Das Waldviertel“ vorgestellt.

Neue Ausgabe der Zeitschrift „Das Waldviertel“ zu Wahlergebnissen in Österreich und Tschechien in der Zwischenkriegszeit

Thomas Hoffmann analysiert die Wahlen in den „13 Gemeinden“ in Österreich und der Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit. Dieses Gebiet, das in Tschechien als „Vitorazsko“ bekannt ist, kam erst im Jahr 1920 nach er Unterzeichnung des Vertrags von Saint Germain zum tschechoslowakischen Staat. Das führte dazu, dass in den „13 Gemeinden“ die österreichischen Wahlen zur Konstituierenden Nationalversammlung vom 16. Februar 1919 stattfanden, danach jedoch Wahlen innerhalb des tschechoslowakischen Staates. Einleitend stellt er das Parteiensystem in den beiden Ländern dar, in Österreich waren die größten Parteien die Sozialdemokratische Arbeiterpartei und die Christlichsoziale Partei. In der Tschechoslowakei gab es ebenfalls Parteien aller politischen Richtungen wie auch solche, die nach ethnischen Kriterien aufgespalten waren (etwa tschechische, slowakische, deutsche und ungarische Parteien). In seiner Analyse konnte er eine Kontinuität – etwa in Form einer Dominanz des linken Parteispektrums – feststellen.

Einen Blick auf die Archivalien des Gymnasiums Horn wirft Rudolf Malli. Schulen des Bundes, der Länder und Gemeinden sind grundsätzlich nicht verpflichtet, ein Schularchiv zu führen. Ein solches Unterfangen lohnt sich allerdings allemal, da doch eine Fülle an Amtsschriften, Unterlagen und Sammlungsstücken im Laufe der Geschichte einer Schule anfallen. Dieser Fundus steht somit für Ausstellungen, Präsentationen oder Festschriften anlässlich von Jubiläen zur Verfügung. Malli plädiert in diesem Sinn für die Schaffung eines Kustodiates mit einer entsprechenden Abgeltung.

Hermann Maurer widmet seinen Beitrag zu Oberflächenfunden aus jungsteinzeitlichen Siedlungen des östlichen Randgebietes des Waldviertels Friedrich Berg anlässlich seines 90. Geburtstages. Aus Mold stellt er furchenstichverzierte Gefäßreste vor, aus Strögen etwa eine notenkopfverzierte Scherbe und aus Reikersdorf (Bezirk Hollabrunn) ein Kupferbeil.

Das Schloss Felling in der Gemeinde Gföhl, das Beate Ponsold beschreibt, befindet sich an der nördlichen Ortseinfahrt des Dorfes Felling. Das heutige zweigeschoßige Gebäude hat seinen Ursprung im frühen 14. Jahrhundert und erlebte neben verschiedenen Besitzern auch Einstürze, Brände, Umbauten, Erweiterungen sowie Aufstockungen.

titelblatt_2-2020

Waldviertler Kulturberichte ergänzen das 96 Seiten starke Heft (2/2020).

Ein Heft der Zeitschrift „Das Waldviertel“ kostet 8 Euro und ist unter www.daswaldviertel.at zu beziehen.