Sammeln ist nicht gleich Sammeln.

In der ORF-Sendung Thema („wie kann Kindesmissbrauch gestoppt werden“) zog ein Experte einen fragwürdigen Vergleich: „das ist eine Sucht, so wie andere Briefmarken sammeln oder sonstige Schuhe sammeln, sammeln diese Täter kinderpornographisches Material.“ (Thema vom 23. Jänner 2023, ab Minute 6:40

Dass die Sammelleidenschaft des Herzkönigs jetzt in einem Atemzug mit der Sammelleidenschaft von Schuhen genannt wird, ist schon ein starkes Stück. Untragbar ist jedoch, in einen Topf mit Tätern, die kinderpornographisches Material sammeln, geworfen zu werden. Jeder Verglich hinkt, was hier wieder einmal eindrucksvoll bewiesen wurde.

Österreichische Briefmarken sprechen für sich:

Im ersten Netto-Katalog 1988 (S. 138) des Herzkönigs heißt es:

„Briefmarkensammler sind beneidenswerte Menschen, die fernab der heutigen Hektik in Kleinarbeit die bunten Bildchen aus aller Welt zusammentragen und dabei Erholung und Entspannung finden. Sie sind die glücklicheren Menschen, denn dieses schöne Hobby macht den Menschen vielseitiger und lebensfroher, man muß sagen ,menschlicher‘ […]“

Zusammenfassend und vehement gegen den oben genannten Vergleich protestierend:

  • Briefmarken werden nicht im Darknet gekauft.
  • Briefmarkensammlungen werden verkauft, weitergegeben, vererbt und sogar verschenkt.
  • Briefmarkensammlungen werde nicht heimlich in Datenträger gepresst und irgendwo versteckt.
  • Briefmarken können unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden: ästhetisch, künstlerisch, kulturgeschichtlich oder gesellschaftspolitisch.
  • Briefmarken sind bzw. wohl eher waren Teil unserer Alltagserfahrung.
  • Briefmarkensammler landen (ob des Sammelns) nicht im Häfn.

Zeitgeschichte update: Schwerpunkt 1938

In seiner neuen Funktion als „Professor“ und dem damit verbundenen bildungswissenschaftlichen Auftrag weist der Herzkönig auf folgende zeitgeschichtlichen Veranstaltungen hin:
  • Die „ZEITUHR 1938“ bietet eine 24-Stunden-Multimedia-Rekonstruktion der Machtergreifung des Nationalsozialismus in Österreich bietet
    › am Ballhausplatz: Projektion am Bundeskanzleramt / 11. März 2018, 18:00 Uhr bis 12. März 2018, 3:00 Uhr
    › im Internet: zeituhr1938.at / 11. März 2018, 18:00 Uhr bis 12. März 2018, 18:00 Uhr
  • Der ORF zeigt 38 Kurz-Spots, die in der Verbindung von Original-Zitaten aus den Tagen rund um den Anschluss 1938 stehen: http://extra.orf.at/1938-zeitzeugnisse
  • Darüber hinaus gibt es einen zeitgeschichtlichen „Menschen & Mächte“ – Echtzeit-Schwerpunkt: http://tv.orf.at/highlights/programmschwerpunkt/1938_der_anschluss100.html
  • Von 12. – 13. März 2018 findet die internationale Tagung
    „Anschluss“ im März 1938: Nachwirkungen auf die Medizin und Gesellschaft
    im Van Swieten Saal der MedUni Wien statt. Nähere Informationen unter: www.meduniwien.ac.at
  • Am 13. März findet um 18 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „Die Wiener Medizinische Fakultät 1938 bis 1945“ statt: www.josephinum.ac.at
  • An der Uni Wien wird zwischen 5. und 7. April 2018 der „Österreichische Zeitgeschichtetag 2018“ (ZGT18) ausgerichtet. Das Motto der ZGT18 lautet „Geschichte wird gemacht“. Herzstück der Tagung sind 44 Panels mit über 150 Vorträgen, die Einblicke in aktuelle Debatten geben und Orte offener Diskussionskultur sein sollen. Drei Ausstellungen, zwei Podiumsdiskussionen, ein Festvortrag und ein Kabarettabend mit Florian Scheuba im Audimax der Universität Wien stellen weitere Highlights der Veranstaltung dar. Informationen: Tagungshomepage.

Der ORF… was sich der wieder einfallen lässt?

Am Freitag ging es für den kleinen Prinzen, die Herzkönigin und den Herzkönig direkt nach dem Kindergarten zum Währinger Straßenfest. Nach kurzem Schlendern kam der Herzkönig an einem Süßigkeitenstand vorbei, an dem er natürlich zuschlagen musste. Der kleine Prinz und er selbst bekamen einen Schaumbecher, den es unverzüglich zu verschlingen galt. Der kleine Prinz postierte sich vor einem Rettungstatütata-tatütati-Auto am Gehsteig und schon konnte dem Schlemmen nichts mehr im Wege stehen.

Die Ruhe währte nur kurz, als der Herzkönig plötzlich in ein ORF-Mikro und eine Kamera blickte. Ein „Dürfen wir sie etwas fragen“ hatte ein unmissverständliches „Nein“ des Herzkönigs zur Folge. Immerhin (als gefühltes Topmodel) hing einiges von dem Schaum des Bechers an seinem Bart, und das konnte eine solche Modelkarriere noch vor ihrem Beginn beenden.

Die ORF-Dame ließ nicht locker, so sprang die Herzkönigin ein und wurde ohne Vorwarnung nicht zum Währinger Straßenfest, sondern zu Sebastian Kurz und die ÖVP befragt. Nachdem die Herzkönigin ihr Statement stotternd und blass um die Nase beendet hatte, hatte der Herzkönig erneut die ORF-Kamera samt Mikrofon vorm vor Wut oder Schaumbecher schäumenden Mund. Und die ORF-Dame hatte eine neue Frage zum selben Thema parat. Als der Herzkönig dann noch einmal auf sein voriges „Nein“ hinwies, sagte die ORF-Dame dann doch noch, dass sie dieses „Nein“ nun doch akzeptieren werde…

Im Inneren spuckte der Herzkönig noch längere Zeit Gift und Galle – die hatte er auch dringend notwendig, hatte er auch noch den zweiten Schaumbecher des kleinen Prinzen zu vertilgen – dieser hatte es bevorzugt, nur die Schokolade von der Glasur zu essen! Und die Herzkönigin war wie immer auf Diät und auf den Schaumbecher schlecht zu sprechen.

Irgendwie hatte der Herzkönig sogar für jene Verständnis, die mit der Presse nichts am Hut haben wollen oder diese sogar verächtlich „Lügenpresse“ schimpfen. Der Herzkönig wird jedenfalls die ORF-Berichterstattung vorsorglich beobachten, ob sein „Nein“ auch wirklich respektiert wurde. Andernfalls hat er das Kriegsbeil ausgegraben… allerdings, als Zivildiener unbewaffnet in den Krieg zu ziehen ist auch wieder keine gute Idee, da bleibt einem nur das Überraschungsmoment. Und Dank Indiana Jones sen. fiel mir plötzlich Karl der Große ein: „Lass meine Armeen Felsen und Bäume und Vögel am Himmel sein“. Und für alle, die nichts mit Harrison Ford bzw. Sean Connery am Hut haben :“ ab 6:20 (vorher steht der Herzkönig nicht auf) wird dann auch zurück geschossen!“