Wundersame Ostern

Der Herzkönig begab sich samt Familie in das gelobte Land zur Ostereiersuche. Denn wo denn sonst als im Waldviertel entdeckt man Steinformationen, die vielleicht vom Osterhasen als Versteck genutzt werden.

Doch dieses Versteck war bereits leer und somit ging die Suche weiter. Allerdings machte es den Anschein, als würde Ostern heuer ausfallen, schließlich wurden sogar Palmkatzerl umgeschnitten.

Doch dann, eine erste Spur, vielleicht wies dieser Baum in die richtige Richtung.

Aber irgendwie waren das auch keine Eier?

Und das war mit Sicherheit kein Hase.

Wieder zu Hause ließ sich der Herzkönig erschöpft in den Lesesessel fallen. Vielleicht fand sich ja in der Tageszeitung ein Hinweis. Doch weit gefehlt. Dort wurde einem ein „lustiger Wettbewerb“ angepriesen. Man solle doch einfach ein rohes Ei aus großer Höhe fallen lassen, zuvor etwas am Ei herumbasteln, damit das dann vielleicht heil bleibt.

Ein komischer neuer Osterbrauch. Bewusster Umgang mit Lebensmitteln oder Lebensmittelverschwendung sind offenbar kein Thema mehr. Essen ist kein Spielzeug hieß es früher einmal. Welche tollen Eier-Experimente kommen da noch? Welche Schuhe eignen sich besser beim gegenseitig in die Eier-Treten? Stahlkappen oder Ballerinas? Oder wie kastriert man einen Kühlschrank? Das erste Experiment darf man selbst herausfinden, das zweite sei verraten (Kühlschank auf, Eier raus, Kühlschrank zu).

Der Herzkönig legte die Zeitung zur Seite und nahm ein Briefmarkenalbum zur Hand. Und hier fand er doch noch ein paar Hasen, die gemeinsam frohe Ostern wünschen.

Berliner Tierrätsel: ein Wildschwein?

Auch der Herzkönig beteiligt sich an der Identifizierung des gesuchten Tiers in Berlin und öffnet seine Archive für die Forschung. Heute werden Ansichten von (Wild)Schweinen zur öffentlichen Einsichtnahme freigegeben.

Was tun mit „alten“ Briefmarken?

Auf vielfachen Wunsch ;-): Für all jene, die nicht wissen, was sie mit ihren alten Briefmarkensammlungen machen können: wie wärs mit Basteln?

Allerdings sollte man sich zuvor vergewissern, dass man kein Familiensilber verbastelt: also keine besonders alten und keine besonders schönen Marken. Im Zweifelsfall jene, von denen man mehrere Stück in der Sammlung hat.

Und mit einem entsprechenden Bastelkleber, der gleichzeitig auch Lackeigenschaft hat, hat der Herzkönig einen Umschlag für den Kalender 2023 mit Briefmarken gestaltet.

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Sammeln ist nicht gleich Sammeln.

In der ORF-Sendung Thema („wie kann Kindesmissbrauch gestoppt werden“) zog ein Experte einen fragwürdigen Vergleich: „das ist eine Sucht, so wie andere Briefmarken sammeln oder sonstige Schuhe sammeln, sammeln diese Täter kinderpornographisches Material.“ (Thema vom 23. Jänner 2023, ab Minute 6:40

Dass die Sammelleidenschaft des Herzkönigs jetzt in einem Atemzug mit der Sammelleidenschaft von Schuhen genannt wird, ist schon ein starkes Stück. Untragbar ist jedoch, in einen Topf mit Tätern, die kinderpornographisches Material sammeln, geworfen zu werden. Jeder Verglich hinkt, was hier wieder einmal eindrucksvoll bewiesen wurde.

Österreichische Briefmarken sprechen für sich:

Im ersten Netto-Katalog 1988 (S. 138) des Herzkönigs heißt es:

„Briefmarkensammler sind beneidenswerte Menschen, die fernab der heutigen Hektik in Kleinarbeit die bunten Bildchen aus aller Welt zusammentragen und dabei Erholung und Entspannung finden. Sie sind die glücklicheren Menschen, denn dieses schöne Hobby macht den Menschen vielseitiger und lebensfroher, man muß sagen ,menschlicher‘ […]“

Zusammenfassend und vehement gegen den oben genannten Vergleich protestierend:

  • Briefmarken werden nicht im Darknet gekauft.
  • Briefmarkensammlungen werden verkauft, weitergegeben, vererbt und sogar verschenkt.
  • Briefmarkensammlungen werde nicht heimlich in Datenträger gepresst und irgendwo versteckt.
  • Briefmarken können unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden: ästhetisch, künstlerisch, kulturgeschichtlich oder gesellschaftspolitisch.
  • Briefmarken sind bzw. wohl eher waren Teil unserer Alltagserfahrung.
  • Briefmarkensammler landen (ob des Sammelns) nicht im Häfn.