…wird nicht von der herzköniglichen Familie zur Schau gestellt. Der herzkönigliche Geheimdienst hat es tagein, tagaus versucht, diese Schmach vor der herzköniglichen Familie zu verbergen. Aber eines Tages war es so weit und der Herzkönig entdeckt in unmittelbarer Nähe seiner Gemächer „den“ Adventkalender! Ob am 24. wohl alle Fenster hell erleuchtet sind?
In diesem Jahr zauberte die Herzkönigin eine neue Variation eines Adventkranzes in die herzköniglichen Gemächer.
Hinzu kam das obligatorische Befüllen des Adventkalenders für den kleinen Prinzen. Blöd nur, dass in diesem Jahr zwar am ersten Adventsonntag die erste Kerze angezündet werden konnte, nicht jedoch das erste Türchen des Adventkalender geöffnet werden durfte. Dieses Pech des Jahres 2022 zu erklären, dass nämlich Weihnachten fix ist und dann die Sonntage berechnet werden müssen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Und dass der erste Advent frühestmöglich schon am 27. November stattfindet, aber man (= der kleine Prinz) an dem Tag aber noch kein Türchen aufmachen darf, bleibt dem kleinen Prinzen ein Mysterium. Man könnte ja einfach mehr Türchen, bzw. im Falle des herzköniglichen Adventkalenders (mehr Säckchen) einplanen.
Schließlich hat sich der kleine Prinz damit abgefunden, auch nicht heimlich den Kalender geöffnet und in den letzten Tagen eines gelernt: Geduld.
Der kleine Prinz hatte – bedingt durch den aktuellen Lockdown – große Zweifel, ob er denn in diesem Jahr einen eigenen Adventkalender bekommen würde.
Und daher beschloss er, sich selbst einen zu basteln. Er wählte bzw. „opferte“ dafür eine aufgehobene Schachtel. Darauf wurden Zahlen gemalt, Kästchen ausgeschnitten und anschließend wieder zugeklebt. Ein Innenleben konstruierte er aus Lego, befüllt wurden die einzelnen Kästchen mit kleinen Süßigkeiten.
Aber dann konnte in geheimer Mission doch noch ein Adventkalender aus dem gelobten Land abgeholt werden, der ganz auf die Bedürfnisse eines Volksschulkindes ausgerichtet ist! Die Belohnung muss sich der kleine Prinz durch Leseübungen erst verdienen.
Doch auch die Herzkönigin hat keine Mühen gescheut, pünktlich zum 1. Dezember einen eigenen Adventkalender für die ganze Familie zu befüllen.
Die herzkönigliche Familie freut sich bekanntgeben zu dürfen, dass der herzkönigliche Adventkalender noch rechtzeitig vor dem Aufwachen des kleinen Prinzen fertig gestellt werden konnte.
Die herzkönigliche Amtskanzlei hat sich entschlossen, das Foto des Adventkalender erst im Nachhinein zu veröffentlichen, um Plagiaten und billigen Nachahmungen vorzubeugen.
Nachdem die Plastilin-Vorräte des kleinen Prinzen aufgebraucht waren, entschlossen sich die Herzkönigin und der Herzkönig, diese im Rahmen des Adventkalenders wieder aufzufüllen. Die Herzkönigin hat in einer Nachtaktion mühsam alles verpackt, auf einem Stock befestigt und durch entsprechende Beleuchtung in Szene gesetzt. Es kam wie es kommen musste, der kleine Prinz hat die Mühen nicht gewürdigt (um es höflich auszudrücken). Aber die herzkönigliche Familie bekommt 2020 eine neue Chance: Neues Jahr, neues Glück und somit Prosit Neujahr!
Noch vor Weihnachten veröffentlicht der Herzkönig das offizielle Foto des diesjährigen Adventkalenders des kleinen Prinzen. Dass dies nicht schon zu Monatsanfang erfolgte, war ausschließlich dem Gebot der Vorsicht geschuldet – man kann ja nie wissen: eilige Nachahmer gäb’s genug.
Jedenfalls hat auch der Herzkönig einen wertvollen Beitrag zum Gelingen dieses Adventkalenders geleistet, penibel hat er die leeren Klopapierrollen gesammelt und vor dem kleinen Prinzen versteckt. Schließlich hat er auch noch beim Zukleben derselben geholfen, also zumindest den Daumen nach Anweisung der Herzkönigin auf die entsprechenden Positionen gedrückt.
Der kleine Prinz ist begeistert und statt „guten Morgen“ gibt’s nach dem Aufstehen nur ein „Was kann ich jetzt aufmachen?“