Den Beginn des Wochenendes nutzte der Herzkönig, um mit dem kleinen Prinzen die Haus- und Hoffeuerwehr seiner Reichs- und Residenzhauptstadt Wien zu inspizieren. Also ging es am Samstag vom Hof an den Hof.
Dort gab es allerhand zu besichtigen und der Herzkönig war durchaus erstaunt, wie sich die Leiter- und Spritzwagen zu ansehnlichem und hochmodernem Gefährt entwickelt haben. Wieder zu Hause hat auch der kleine Prinz seine Feuerwehr-, Rettungs- und Polizeitatütatas hervorgeholt, geordnet und der Öffentlichkeit präsentiert.
Am nächsten Tag ging es gleich noch einmal auf das Feuerwehrfest. Sogar das dortige Museum wurde inspiziert und bei der Gelegenheit wurde da und dort ordentlich abgeräumt. Die Mitbringsel wurden von der Herzkönigin und unter Mitarbeit des Herzkönigs und des kleinen Prinzen sogleich zusammengebaut. Das Ergebnis – eine ganze neumorderne Rettungs- und Feuerwehreinheit – kann sich sehen lassen. Die Kreativität der Herzkönigin kannte keine Grenzen: da wurden Schläuche dazugebastelt, eine Anhängevorrichtung und sogar eine Leiter. Die besonders kunstvoll angebrachten Blaulichter an einem Feuerwehrfahrzeug (unten rechts) wurden vom kleinen Prinzen sofort erkannt und benannt. Er spricht seitdem von seinem „Feuerwehrhasen“.
Dem Rettungstatütataauto, das der Herzkönig eigenhändig gebastelt hat, war schon optisch von Vornherein kein langes Leben anzusehen. Vermutlich lag es an der stumpfen Schere oder dem nichtklebenden Kleber. Der traurige Ernstfall und somit der Entsorgungsfall trat wenig später unter kräftigem Zutun des kleinen Prinzen auch tatsächlich ein.
Am Sonntagnachmittag ging es noch in den Lidlpark. Dort haben die Kinderfreunde zum Welttag des Kindes eingeladen. Im Vorjahr gab es noch eine Bühne mit Tanzvorführungen, eine Hüpfburg und allerlei Drumherum. Diesmal fiel es etwas bescheidener aus und der kleine Prinz wollte diese Festivität auch so bald als möglich verlassen.
Es ging kurz auf den dortigen Kinderspielplatz. Nach getanem Spiel wollten der Herzkönig und der kleine Prinz diesen wieder verlassen, als ein junger Mann die beiden mehrfach mit „Entschuldigen Sie…“ anredete. „Entschuldigt die Störung, Eure Majestät“, wäre die angebrachte Anrede gewesen, der gute Mann hatte vermutlich keine Ahnung vom pluralis majestatis. Der Herzkönig hat sich nach kurzem Zögern doch erbarmt, mit ihm eine Unterhaltung zu führen. Aber was der gute Mann auf dem Herzen hatte, war gelinge gesagt etwas unverschämt. War sein Begehr doch tatsächlich „Haben Sie Interesse an Gras?“ Nun gänzlich von der Hand zu weisen ist der Bedarf an Gras für die sich abmühende Elternschaft nun nicht; aber wenn man den Spielplatz erreicht, sind die kleinen Racker dann doch einigermaßen pflegeleicht und auch die Elternschaft ist ohne zusätzliche Stimulantien wohltuend gechillt. Somit ist ein Spielplatz nicht wirklich ein idealer Ort für derlei Geschäfte, dies hat der Herzkönig dem guten Mann noch mit auf den Weg gegeben.
Am Heimweg ging es noch einmal beim Fest der Kinderfreunde vorbei. Auch beim zweiten Mal hatte der kleine Prinz kein Verlangen, längere Zeit dort zu verweilen. Lediglich einen Wunsch äußerte er: „haben grüne Luftballon“. Sein Wunsch nach einem solchen grünen Luftballon der Kinderfreunde wurde aber leider nicht erfüllt, als Ersatz bekam er einen roten Luftballon einer wahlwerbenden Partei in die Hand gedrückt. Diesen sollte er voll Stolz nach Hause tragen, schließlich konnte er einfach in einem unachtsamen Moment in die Lüfte für immer verschwinden. Am nächsten Morgen hat aber der rote Ballon seine Kraft gänzlich verloren und lag etwas trostlos am Boden… ein Omen für diese wahlwerbende Partei?
Ein Kommentar zu „Von Tatütatas zu Gras? ein normales royales Wochenende“