Der Herzkönig ist fast mit einem Absetzungsverfahren, neuerdings wird das auch im Herzkönigland als Impeachmentverfahren bezeichnet, konfrontiert worden. Aber es ist überstanden und ausgestanden.
Doch was war passiert? Seit geraumer Zeit wird das herzkönigliche Territorium von einem gewieften Sprayer heimgesucht, der überall obszöne Gesten an die Wände sprüht.
Der Täter musste natürlich ausgeforscht werden und eine Task-Force wurde gegründet. Über den Namen konnte man sich nicht einig werden, da ausschließlich nicht jugendfreie Namen kursiert sind. Somit blieb diese Sondereinheit namenlos. Der Herzkönig überließ diesen Ermittlungsbehörden natürlich freie Hand. Voll Vertrauen in die Kompetenz machte er von seinem Weisungsrecht nicht gebrauch und auch sonst verfolgte er die laufenden Ermittlungen nur am Rande, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellen sollte.
Stutzig wurde er erst, als die herzköniglichen Geheimdienste innerhalb der Palastmauern zu ermitteln begannen. Es wurde getuschelt und laufende Gespräche nach Dazustoßen des Herzkönigs plötzlich verlegen abgebrochen. Die herzkönigliche Familie wurde in der Folge sogar von gesellschaftlichen Ereignissen ausgeladen! Warum, das blieb dem Herzkönig verborgen, bis er die Sensationsnachricht den Medien entnehmen musste. Dort wurde der unglaubliche Verdacht geäußert: Der gesuchte Sprayer sollte der Kleine Prinz sein! Die Opposition tobte und forderte lautstark die Absetzung des Herzkönigs.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Der Herzkönig sowie der Kleine Prinz wurden unverzüglich einvernommen (natürlich auf freiwilliger Basis) und die geballte Ladung an Beweisen der Ermittlungsbehörden wurden auf den Tisch geknallt.
Der leitende Ermittler nahm den kleinen Prinzen sofort in die Mangel: „Heans, wos soi des sein?“ Und zeigte siegessicher auf das vermeintliche Phallussymbol! Doch der kleine Prinz nahm die Bedrohung im Tonfall und in der Gestik des Chefermittlers gar nicht wahr und freute sich sichtlich, dass sich jemand seines neuesten Kunstwerkes annahm. Er erklärte, dass dieses Werk eine Baustelle darstelle und man einen grünen Lastwagen mit Anhänger erkennen könne. Weiters sei genügend Erde und eben links unten ein Bagger zu sehen. Als er dann auch noch die Miturheberschaft an diesem Werk seiner Oma zugestand, war es um den Ermittler geschehen. Er schrie noch etwas von Stümper, meinte damit offensichtlich jemanden unter seinen Fittichen, und verließ rot anlaufend das Verhörzimmer.
Der kleine Prinz nahm sein Kunstwerk wieder an sich und begab sich mit dem Herzkönig wieder nach Hause. Da hier aber doch sehr private Dinge ermittelt und an die Öffentlichkeit getragen wurden, vermutet der Herzkönig eine palastinterne oder -externe Intrige und hat die Antirevolutionsgarden angewiesen, eine Sondereinheit zusammenzustellen und mit den Ermittlungen zu beginnen. Für Namen dieser Sondereinheit (namenlos ist nun ja schon vergeben) werden Hinweise erbeten, die die Herzkönigliche Amtskanzlei (jessasnablog@gmail.com) dankend entgegen nimmt.