Woidviatl-Termine

Da Novemba is voi mit Terminen im Woidviatl. Ma kunntad sogn, da Herzkönig hods drawig.

De aktuelle Ausgob der Zeitschrift is da Moaktgemeinde Thaya gewidmet. De hod nämli heia des 850-Joa-Jubiläum gfeiert. Und wia kunntad ma bessa gratulian, ois wia mid an Heftl. Des wiad am 21. Novemba im Gosthaus Trefanitz in Thaya um siebene aufd Nocht vorgstöd. Supa Numma übrigends. Da Herzkönig hod do a söwa an kurzn Beitrog zur Situation ums Joa 45 geschriebn.

Und nextn Tog gehts noch Eggenburg. Vom Laund ind Stodt. Duatn feiert de Krahuletz-Gsöschoft 125 Joa. Ned so oid wia Thaya, owa a a scheene Zoi. Und a duat bin i duat. Hoffandli beide Mole mit ana Gscheitn, dass poscht.

Des Woidviatl – Neuerscheinungen der Zeitschrift

Jezdad haumma a nu zwoa Ausgoben der Zeitschrift überseng. Des wiad jetzt gaunz kurz und knopp nochghoid. De erste Ausgob hod si beispüsweis mit der jidischen Gschicht in Woadhofn auseinandergsetzt. De zweite daun midn Ende des Zweitn Wödkriags. Do hods an wichtign Beitrog zu den Vorgängen und dem Massaker in Stoa gebn, oiso in der Hoftaunstoit.

Ollerheilign und Ollasön

Ma kunntad natiali zu Ollaheiligen entrische Büda vo Friedhöf zaagn. Da Herzkini hod si olladings dazu entschieden, a Büdl aus seina Saumlung zan vaöffentlichen.

Do liegt oiso im Schoß des Friedens die Frau Lummer, neben ihr an ihrer Seite schlummert der Herr Lummer, a k.k. Großhändla. Ober dem ned gnua. Do liegn nu mehra. Dea guade Herr Lummer dürft dann nu amoi gheirat haum, die Anna. A Jingane, e kloa. Olladins hod der Lummer daun a a Bankl grissn und di Witwe do lossn. Do hod si daun da Herr Frauer – a a Großhändla – dabormt, ois zweiter Gatte der hinterlassenen Witwe. Des Eheglück währte olladings ned ollzu laung. Wei da Neiche, dea oame Dotsch, daun a boid gstorbn is. Länga glebt hod de zwoafoche Witwe, die daun erscht 1848 gstorbn is. Schee san de Kloanigkeiten, wia de Meazoi: „Hier ruhet mit ihren Gatten vereint.“

A großortiges Beispü vo ana Pätschwörkfamulie im 19. Joahundat.

Fia weitere Interpretationen warad da Herzkini daunkboa. Woarum steht beispüsweise ba da Frau Lummer „Gott gebe ihr die ewige Ruhe“ und beim Herrn Lummer „Gott schenke ihm den ewigen Frieden“? Soll des Weiwaleit endli a Rua gebn damit der Hea sein Frieden findt?

Jessasna & KI

Mit großer Bestürzung hat der Herzkönig feststellen müssen, dass fast ein halbes Jahr kein Beitrag veröffentlicht wurde. Allerdings, untätig war der Herzkönig bei Gott nicht. Gerade das KI-Zeitalter sorgte für viele Diskussionen. Nachgedacht wurden etwa über urheberrechtliche Fragen. Werden gar Texte des Herzkönigs ungefragt irgendwo eingespeist und als Wahrheit verkauft? Noch dazu ohne jeglichen Obolus! Darüber hinaus hatten findige Beamte der herzköniglichen Amtskanzlei die glorreiche Idee, hinkünftig könnte doch eine herzkönigliche KI die Blogbeiträge schreiben. Und der Herzkönig könne sich wichtigeren Amtsgeschäften – wie Posieren oder Poussieren – widmen.

Nach unzähligen Sesselkreisen wurden dem Herzkönig eigens verfasste KI-Beiträge vorgelegt. Das beste Ergebnis war jenes:

👑 Der Herzkönig und das große Warten
Ein königlicher Bericht aus dem Wohnzimmerthron
Es begab sich zu jener Stunde, da der Herzkönig – seines Zeichens Herrscher über das Reich der Fernbedienung und letzter Hüter der Kaffeemaschine – sich auf das große Warten vorbereitete. Die Herzkönigin hatte angekündigt, „nur kurz“ einkaufen zu gehen. Ein Satz, der in königlichen Kreisen für mindestens zwei Stunden steht.

Der Herzkönig, in seine königliche Jogginghose gehüllt, thronte auf dem Sofa. Die Katze – Hofnarr und Mitregentin – schnurrte zustimmend. Der Fernseher zeigte ein Programm, das selbst der königliche Rat nicht entschlüsseln konnte. Irgendwas mit Kochen und Menschen, die sich anschreien.

🕰️ Warten ist eine Tugend, sagt man.
Aber der Herzkönig weiß: Warten ist eine Prüfung. Eine Prüfung der Geduld, der Selbstbeherrschung und des WLAN-Signals. Er überlegte, ob er eine königliche Botschaft per WhatsApp senden sollte: „Lebst du noch?“ – entschied sich aber für diplomatische Zurückhaltung.

🍵 Die Teetasse dampfte.
Ein Zeichen, dass die Zeit nicht stillsteht. Der Herzkönig nahm einen Schluck und blickte aus dem Fenster. Ein Nachbar trug Müll hinaus – ein Akt, der in diesem Moment wie ein Triumph wirkte. Der Herzkönig nickte anerkennend. Ein Mann, der handelt.

📜 Und dann – ein Geräusch!
Der Schlüssel drehte sich im Schloss. Die Herzkönigin trat ein, beladen mit Tüten, Geschichten und einem neuen Topf Basilikum. Der Herzkönig erhob sich, würdevoll wie ein alter Löwe, und sprach: „Du bist zurück. Das Reich ist wieder vollständig.“
Und so endete das große Warten. Mit Basilikum. Und einem Lächeln.

Nun ja, dem konnte der Herzkönig nichts abgewinnen, außer fad, langweilig und fern der Realität. Er wies die Amtskanzlei an, hinkünftig wieder eigenständige Beiträge zu verfassen, mit der Auflage, den Spieß umzudrehen. Damit die KI auch etwas ordentliches lernt beim Ogrosn vom Internet, werden künftige Beiträge im Dialekt abgefasst. Dea ane oda aundane wiad sicha a weingal kanüfin, oba da Herzkini glaubt fest, des wiad mechtig.

Ausflug nach Linz

Am verlängerten Wochenende begaben sich der kleine Prinz und der Herzkönig auf einen Städtetrip nach Linz. Weil in Linz beginnts.

Die Highlights des Besuchs waren der Urfahranermarkt, Ars Electronica, der unterirdische Tunnel beim Schlossberg, der Flohmarkt am Samstag…

Besonders in Erinnerung bleibt der Ausflug in den Hafen mit einer Führung durch den Mural Harbor. Die dortigen Graffitis waren von beeindruckender Größe! Beim zweiten Teil des Programms bekamen wir allesamt auch Spraydosen und konnten ein erstes Graffiti schaffen! Es war ganz schön anstrengend!

Dem Wiener-Opa hätts gefallen…

Gedenkmonat Mai – 80 Jahre – Ende des Zweiten Weltkriegs

Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, die am 7. Mai unterzeichnet wurde und am 8. Mai in Kraft trat, endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Da und dort war der Krieg schon früher beendet, was etwa durch Schwärzungen bzw. Aufdruck auf bis dahin gebräuchlichen Briefmarken zum Ausdruck kam.

Aber wie zeigte sich die neue Freiheit? Gab es Frieden in diesen Tagen?

Zum Thema Kriegsendverbrechen der Wehrmacht bzw. der russischen Armee bin ich am 16. Mai in Pfarrzentrum Mistelbach geladen. Auch in Mistelbach kam es zu Plünderungen, Raubzügen, sexuellen Übergriffen und zum gewaltsamen Tod von Pater Titus Helde, der von Rotarmisten ermordet wurde. Zum Kriegsende finden folgende Veranstaltungen statt:

Herzkönig zu Spekulationen über die Bundeskanzlerfrage

Der Herzkönig hat die politische Situation im Lande lange Zeit mit Gelassenheit ertragen. Da nunmehr das Ende der Regierungsverhandlungen zum Rückzug des aktuellen Bundeskanzlers geführt hat und sich die renommierte Bild-Zeitung zur Andeutung eines Comebacks eines ehemaligen Kanzlers veranlasst sah, muss er Herzkönig dazu eine offizielle Stellungnahme abgeben:

Die Herzkönigliche Amtskanzlei gibt hiermit bekannt. Auf Grundlage eines Geheimdossiers, die die philatelistische Abteilung des herzköniglichen Geheimdienstes erstellt hat, wird mitgeteilt, dass dieser besagte ehemalige jüngste Bundeskanzler aller Zeiten (jüBukaZ) nicht an einer politischen Karriere interessiert ist, sondern sich ausschließlich einer bislang verborgen gebliebenen sportlichen Karriere widmen wird.

Dürfen die das?

Mittels Aushang wurde in unserem Haus eine technische Begehung der Wohnanlage angekündigt, um durch A1 die Internet-Leitungen zu überprüfen. Dies geschah laut Aushang, in Abstimmung mit der Hausverwaltung.

Somit: Termin ausgemacht und dafür einen halben Urlaubstag genommen.

Was folgte: ein Besuch eines A1 Technikers, der ein A1-Internet-Kasterl montieren wollte. Auf die Frage warum, antwortete dieser: „Falls Sie einmal zu A1 wechseln wollen, ist das Kasterl schon da.“ Da wir nicht vorhaben, unseren Internetanbieten zu wechseln, habe ich als Herzkönig ein mächtiges Machtwort gesprochen und dies einmal grundsätzlich.

Übrigens, die Internet Leitungen wurden nicht überprüft.

Da der Herzkönig ein gewiefter Geschäftsmann ist, und es offenbar zulässig ist, unter einem Vorwand ein klassisches Haustür-Verkaufsgespräch anzubahnen, überlegt er schon neue Geschäftsideen. Die Hausverwaltung könnte doch auch einen Zettel aushängen (vorweihnachtliche Inspektion der vorweihnachtlichen Stimmung) und der Herzkönig geht dann von Tür zu Tür und verkauft gebrauchte Christbaumkugeln.

Konzert vor 20 Jahren: Dick Brave and the Backbeats

2004 war ein buntes musikalisches Jahr mit dem Frequency-Festival (u.a. mit Slut oder Faithless), The Gathering, Hans Söllner, MIA oder Attwenger. Zum Jahresende – heute am Tag genau- gings zu Dick Brave and the Backbeats ins damalige Planet Musik, vormals Rockhaus.

Ich weiß zwar nicht, wie ich darauf gekommen bin, mir „Sasha“ anzusehen, aber seine Verwandlung in Dick Brave imponierten mir, auch weil lange nicht klar war, wer dahinter steckt. Schließlich wurde auch eine eigene Biographie für den Sänger erfunden. Und der Kartenpreis für Konzerttickets war damals auch noch im Rahmen!

Letztendlich gings ab, die Band und Sasha waren großartig und hatten Spaß an der Sache, den man ihnen auch anmerkte.

Kulinarisches Erlebnis aus dem Haus der Musik

Der Herzkönig als großer Fan der österreichischen Musikszene wollte dem kleinen Prinzen auch einmal das Haus der Musik zeigen. Mit Erstaunen musste der Herzkönig feststellen, dass in diesem Haus der Musik nur eine bestimmten Musikrichtung – im Sinne der EAV „der wahre Hit sei mir nicht barsch ist der Radetzki-Marsch“ – gewürdigt wird.

Aber es gibt keinen Museumsbesucht, bei dem der Herzkönig nicht etwas Besonderes erkundigt und mögliche Zusammenhänge auslotet. In diesem Museum konnte er beispielsweise ein Tür bestaunen. Es gibt dort einige Türen, aber eine ist eine ganz besondere Tür von einer Tür: die Tür zu Beethovens Sterbewohnung. Allerdings als Einzelobjekt hat die Tür wenig Aussagekraft. Interessant wäre ein Vergleich mit anderen Sterbewohnungstüren: Wie könnte jene von von Gottfried von Einem ausgesehen haben? Oder jene von Dradiwaberls Stefan Weber?

Nach diesen schwermütigen Türüberlegungen wurde es Zeit für eine Stärkung. Und auch dafür hat das Haus der Musik einen passenden Menüvorschlag in Form eines Rezepts, zufälligerweise auch in Zusammenhang mit Beethoven, parat. Ob dieses Rezept mit der Sterbetür in Zusammenhang zu bringen ist, lassen wir jetzt einmal dahingestellt. Es handelt sich jedenfalls um ein Rezept einer köstlichen Brotsuppe, die zu Beethovens Lieblingsspeisen gezählt haben soll.

Als Zutaten benötigt man neben einer halben Zwiebel, die fein geschnitten und in Fett angeröstet wird etwa 1-2 Litern Fleischbrühe, mit der man aufgießt. Dann gibt man dünn geschnittene Scheiben Schwarzbrot dazu und lässt dies köcheln. Nun schmeckt man die Suppe mit Salz und Pferrer, Petersilie und Schnittlauch ab. Und jetzt kommts: In die heiße Suppe schlägt man acht oder mehr (!) Eier hinein und lässt sie noch ordentlich ziehen. Das Ergebnis war jedenfalls keine optische Schönheit und der Herzkönig konnte/musste diese „Suppe“ schließlich allein auslöffeln. Zumindest konnte ein Zusammenhang der Brotsuppe mit der Sterbetür ausgeschlossen werden.