In einer offenbar sehr kurz gehaltenen wissenschaftlichen Studie wurden die Schlafgewohnheiten der Wienerinnen und Wiener analysiert. Der Inhalt sei kurz aus der örtlichen Presse zusammengefasst: „Ich glaube nicht, dass es eine gute Entwicklung ist, wenn immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um zu arbeiten und in Wien immer mehr Familien nur mehr die Kinder in der Früh aufstehen, um zur Schule zu gehen.“
Der Herzkönig konnte bislang die Angaben dieser Studie weder verifizieren noch falsifizieren. Er konnte schlichtweg keinerlei weiterführenden Informationen zu dieser Studie finden: weder wurde ihm der akademische Werdegang des Studienautors zugänglich, noch fand er entsprechendes Datenmaterial oder eine fundierte Quellenbasis. Auch andere übliche wissenschaftliche Standards (Forschungsfrage, Methode, Literatur….) vermisste der Herzkönig kläglich.
Nun, der Herzkönig könnte vermutlich selbst für weitere diesbezügliche Forschungen dienen: er ist mittlerweile ja in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien dauerhaft sesshaft und er hat seit den anstrengenden weihnachtlichen Feiertagen nur mehr geschlafen: ausschließlich und dauerhaft! Selbst der kleine Prinz konnte ihn nur durch größte Anstrengung in einen Halbschlaf wecken. Der Herzkönig hat für diese unangenehmen Aufweckversuche vorgesorgt gehabt und in diesen Fällen von der herzköniglichen Amtskanzlei die Teletubbies einschalten lassen, sodass er wieder in einen tranceartigen Dämmerzustand verfiel. Gegen Monatsmitte hat der Herzkönig dann doch einmal kurz an das Aufstehen gedacht – vermutlich hat er schlecht geträumt -, die Idee allerdings nicht verworfen, sondern noch ein bisserl aufgehoben.
Endlich: am 23. Jänner war es dann soweit und der Herzkönig verließ – immer noch hundemüde – die herzköniglichen Gemächer. Bei seinem Spaziergang durch die Stadt kam ihm ein erster großartiger Gedanke. Um das offenbar große Schlafbedürfnis seiner Untertanen entsprechend stillen zu können, werde er neben den Parkbänken entsprechende bequeme Liegemöglichkeiten installieren lassen. Dieser Gedanke führte sogleich zur ersten Amtshandlung: Der Herzkönig wies die Amtskanzlei an, eine erste Couch im nächstgelegenen Park aufzustellen.
Gesagt, getan: wir können nur weiterschlafen.